[Photo Blog] Forgotten Crafts - Vergessene Handwerke

Vergessene Handwerke: Ein Besuch im Spreewald-Museum Lübbenau

Forgotten Crafts: A Visit to the Spreewald Museum in Lübbenau


Hallo zusammen,

In einer Zeit, in der alles maschinell produziert wird, geraten viele traditionelle Handwerke in Vergessenheit.
Doch früher waren Berufe wie Hutmacher, Schuhmacher, Färber oder Weber aus dem Alltag nicht wegzudenken.
Heute gibt es nur noch wenige Meister dieser Kunst aber ihre Arbeit hat unsere Welt geprägt.

Ich hatte die Gelegenheit, diese vergessenen Handwerke hautnah zu erleben, als ich das Spreewald-Museum in Lübbenau besuchte.
Dort wird das frühere Leben in der Lausitz gezeigt – von alten Handwerksberufen bis hin zur DDR-Zeit.

In diesem Blog möchte ich euch mitnehmen auf eine Reise in die Vergangenheit – vielleicht weckt das ja auch eure Neugier auf echtes Handwerk! 😉


In an era where everything is mass-produced, many traditional crafts are fading into obscurity.
But in the past, professions like hat makers, shoemakers, dyers, and weavers were essential to everyday life.
Today, only a few masters of these trades remain but their work has shaped our world.

I had the opportunity to experience these forgotten crafts up close when I visited the Spreewald Museum in Lübbenau.
There, the past life of the Lausitz region is brought to life – from old crafts to the DDR era.

In this blog, I’d like to take you on a journey into the past – maybe it will spark your curiosity for real craftsmanship! 😉


Ein Schritt zurück in die Zeit – Das Spreewald-Museum

A Step Back in Time – The Spreewald Museum

Als ich das Museum betrat, fühlte es sich an, als wäre ich in eine andere Zeit gereist.
Die verschiedenen Räume zeigen das Leben vergangener Generationen – vom kleinen Tante-Emma-Laden bis zur alten Handwerkswerkstatt.

Da ich meine Kamera dabei hatte, nutzte ich die Gelegenheit, einige Aufnahmen zu machen.
Natürlich habe ich vorher gefragt, und mit Erlaubnis des Museums durfte ich die faszinierenden Exponate fotografieren.
So kann ich euch jetzt einige meiner Bilder zeigen, die die Atmosphäre und die handwerkliche Kunst von damals einfangen.


When I entered the museum, it felt like stepping into another time.
The different rooms depict the life of past generations – from small corner shops to old craft workshops.

Since I had my camera with me, I took the opportunity to capture some shots.
Of course, I asked beforehand, and with the museum’s permission, I was allowed to photograph the fascinating exhibits.
Now I can share some of my pictures with you, showcasing the atmosphere and craftsmanship of the past.


Hutmacher – Kunstvolle Kopfbedeckungen von Hand

Hat Makers – Artistic Headwear Handmade

Ein Hut war früher mehr als nur ein Modeaccessoire er war ein Statussymbol, ein Schutz vor der Witterung und ein Zeichen für bestimmte Berufsgruppen.
Im Museum konnte ich sehen, wie Hüte in Handarbeit hergestellt wurden von der Formgebung bis hin zur Verzierung.

Besonders beeindruckend war die Ausstellung über Ernst Kohl, einen Meister seines Fachs, der mit großem handwerklichem Geschick die Kunst des Hutmacherhandwerks beherrschte.
Seine Werke zeigten, wie aufwendig und detailreich Hüte damals gefertigt wurden weit entfernt von den heutigen industriellen Massenproduktionen.

🎩 Wusstest du?
In der Redewendung „etwas aus dem Hut zaubern“ steckt tatsächlich die Kunst der Hutmacher.
Früher wurden Hüte oft aus Filz gefertigt – ein Material, das mit bestimmten Tricks auf magische Weise seine Form ändern konnte!

Leider habe ich dort nur ein Foto gemacht.


A hat used to be more than just a fashion accessory** it was a status symbol, protection from the weather and a sign of certain professions.
In the museum, I was able to see how hats were made by hand from the shaping to the decoration.

Particularly impressive was the exhibition about Ernst Kohl, a master of his trade who mastered the art of hat making with great craftsmanship.
His works showed how intricate and detailed hats were made back then, a far cry from today's industrial mass production.

🎩 Did you know?
The phrase "pulling something out of a hat ’ actually refers to the art of hat making.
In the past, hats were often made from felt - a material that could magically change its shape with certain tricks!

Unfortunately, I only took one photo there.

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Schuhmacher – Handgefertigte Schuhe, die Generationen überdauerten

Shoemakers – Handmade Shoes That Lasted Generations

👞 Früher war ein Paar Schuhe eine Investition fürs Leben!
Heute landen Billigschuhe im Müll aber handgefertigte Lederschuhe hielten oft ein Leben lang.

Ich erinnere mich noch gut daran, als mein Motorradstiefel kaputtging.
Damals konnte ich ihn noch zum Schuhmacher bringen, der ihn fachgerecht reparierte.
Doch heute? Seit über drei Jahren gibt es in meiner Stadt keinen einzigen Schuhmacher mehr.

📜 „Schuster, bleib bei deinen Leisten!“
Das sagte Schuhmacher Schulz um 1900 doch damals war das nicht mehr so einfach.
Die neue Schuhfabrik in Calau stellte wöchentlich 4000 Paar Stiefel her, ein einzelner Handwerker schaffte nur eins.
So verschwand ein ehrbares Handwerk und übrig blieben nur noch Flickschuster, die Sohlen reparieren, statt Schuhe zu fertigen.

Diese Worte zeigen, wie stark sich das Handwerk damals veränderte und verdrängt wurde.
Heute gibt es fast nur noch Massenproduktion, und Schuhmacher sind eine echte Seltenheit geworden.


👞 In the past, a pair of shoes was an investment for life.
Today, cheap shoes end up in the bin, but handmade leather shoes often lasted a lifetime.

I still remember well when my motorbike boot broke.
Back then, I could still take it to the shoemaker
, who repaired it professionally.
But today? **There hasn't been a single shoemaker in my town for over three years.

📜 ‘Cobbler, stick to your last!’
That's what shoemaker Schulz said around 1900, but it wasn't so easy back then.
The new shoe factory in Calau produced 4,000 pairs of boots a week, while a single craftsman could only make one.
So an honourable trade disappeared and all that was left were cobblers who repaired soles instead of making shoes._

These words show how much the craft changed and was displaced.
Today there is almost only mass production, and shoemakers have become a real rarity.

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Färberei und Weberei – Die Lausitz und ihre berühmten Blaudrucke

Dyeing and Weaving – The Lausitz and Its Famous Blue Prints

Neben dem Gewandschneider gab es in der Spreewaldregion zahlreiche Färber, Blaudrucker sowie Leinen- und Garnweber.
In der Region wurde viel Flachs angebaut, aus dem Leinenstoff hergestellt wurde.
Die Webstühle waren früher auch in vielen Haushalten zu finden das Weben war echte Handarbeit!

Doch nicht immer lief alles glatt:
Die Weberinnungen galten als die wohlhabendsten Innungen der Spreewaldstädte.
Ein harter Schlag traf die Leinenweber aus Lübbenau, als 1755 ein preußisches Importverbot für fremde Leinwand erlassen wurde.
Viele mussten daraufhin in das nahegelegene Burg oder Cottbus auswandern, um weiter arbeiten zu können.

Später wurden die dörflichen Weber, die nicht in der Innung waren, als "Pfuscher" und "Störer" bezeichnet, weil sie die Preise der städtischen Werkstätten unterboten.
Trotzdem gab es in Lübbenau Ende des 19. Jahrhunderts noch 309 Leinenweber!


In addition to the cloth cutter, there were numerous dyers, blue printers and linen and yarn weavers in the Spreewald region.
A lot of flax was grown in the region, which was used to make linen fabric.
The looms used to be found in many households - weaving was real manual labour!

But not everything always went smoothly:
The weaving guilds were considered the most prosperous guilds in the Spreewald towns.
The linen weavers from Lübbenau were dealt a hard blow when a Prussian ban on the import of foreign canvas** was issued in 1755.
As a result, many had to emigrate to nearby Burg or Cottbus in order to continue working.

Later, the village weavers who were not in the guild were labelled ‘bunglers’ and ‘troublemakers ’ because they undercut the prices of the municipal workshops.
Despite this, there were still 309 linen weavers** in Lübbenau at the end of the 19th century!

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Fazit: Handwerk stirbt nicht – es verändert sich!

Conclusion: Craftsmanship Doesn’t Die – It Evolves!

Der Besuch im Spreewald-Museum Lübbenau hat mir gezeigt, wie wertvoll altes Handwerk ist.
Viele Berufe verschwinden, aber einige überleben in kleinen Manufakturen oder als Luxusgüter.

📢 Habt ihr schon mal ein altes Handwerk ausprobiert? Kennt ihr jemanden, der es noch beherrscht?
Schreibt es in die Kommentare – ich bin gespannt! 😊


The visit to the Spreewald Museum Lübbenau showed me how valuable old crafts are.
Many trades are disappearing, but some survive in small factories or as luxury goods.

📢 Have you ever tried out an old craft? Do you know someone who still masters it?
Write it in the comments - I'm curious! 😊

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Bis zum nächsten Blog!
See you in the next blog!

Kamera: Nikon D750, Objektiv: Tamron 24-70 mm f2.8

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Bis vor einigen Jahren gab es einige Straßen weiter noch einen Schuhmacher. Als er sich mit fast 80 Jahren zu Ruhe setzte, fand sich leider kein Nachfolger obwohl er immer gut zu tun hatte. Selbst in der Großstadt Berlin gibt es nur noch eine Handvoll Schumacher. Ich hatte im letzten Jahr Schwierigkeiten jemanden zu finden, der meine Stiefel repariert. Neben der Wartezeit von 10 Wochen war der Preis fast halb so hoch, wie der Preis für ein Paar neue rahmengenähte Stiefel.

Andauernd wird irgendwas von "Nachhaltigkeit" gefaselt und irgendwelche Joghurt Becher als "nachhaltig" verkauft, aber wenn es drauf ankäme, interessiert sich kaum jemand dafür.

Allerdings sehe ich keinen Vorteil darin, Stoffe mit der Hand zu weben. Im Gegensatz zu Schuhen, wird die Qualität des maschinell hergestellten Stoffes nicht schlechter sein.

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Deswegen habe ich mir andere Motorradstiefel gekauft, die von Detona. Die bieten den Service der Reparatur an. Doch leider muss das eingeschickt werden. Unser Schuhmacher ist plötzlich verstorben, der Laden brummte doch übernehmen wollte ihn auch keiner. Leider :(

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Einschicken und warten ist auf jeden Fall besser als wegschmeißen.

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