Kräuterkunde: Scharbockskraut - Ranunculus ficaria

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Geist des Neuanfangs

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Systematik

  • Familie: Hahnenfußgewächs = Ranunculaceae
    Hahnenfußgewächse sind alle giftig (Toxizität variiert von schwach bis stark aufgrund des Protoanemonin)

weitere Hahnenfußgewächse sind:

  • Blauer Eisenhut (giftigste heimische Pflanze)
  • Kuhschelle
  • Christrose
  • Hahnenfüße
  • Winterling
  • Trollblume
  • Dotterblume
  • Akelei

Neuere Untersuchungen zur Phylogenie mittels DNA-Sequenzanalyse von Emadzade et al. hat uns gezeigt, dass Scharbockskraut zunächst nicht mit dem Hahnenfußgewächsen verwandt ist.

  • Gattung: Scharbockskräuter (Ficaria)

Alter Begriff fürs Scharbockskraut: ficaria verna
Neuer etablierter wissenschaftlicher Begriff: ranunculus ficaria

5 verschiedene Unterarten des Scharbockskrauts:

  • Echtes Scharbockskraut (Ficaria verna ssp. verna)
  • Fruchtbares Scharbockskraut (Ficaria verna ssp. fertilis)
  • Tagetesblättriges Scharbockskraut (Ficaria verna ssp. calthifolia)
  • Goldfuß-Scharbockskraut (Ficaria verna ssp. chrysocephala)
  • Formenreiches Scharbockskraut (Ficaria verna ssp. ficariiformis)

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Volktstümliche Namen

  • Butterblume
  • Bettlerkraut
  • Butterschmirgel
  • Biberhoden
  • Chelidonion minus
  • Erdgerste
  • Feigwurz: wegen feigenartigen Wurzeln, doch auch weil die Feigwarze eine Warze am Geschlechtsteil ist, welche gegen diese Pflanzen helfen kann
  • Feigwarzenkraut
  • Fiegwurz
  • Frühlingssalat
  • Frühlings-Scharbockskraut
  • Frühsalat
  • Feigwurzeliger Hahnenfuß
  • Großblütiges Scharbockskraut
  • Gichtblatt
  • Gockeler (Region Würzburg)
  • Glitzerli
  • Goldstrenblume
  • Himmelsbrot
  • Himmelsgerste
  • Himmlisches Manna
  • Hänkelzelat
  • Kleines Chelidonion (Dioskurides nannte es so)
  • Kleines Schöllkraut
  • Kornkraut
  • Marienkraut
  • Mäusebrot, Mäusebrod
  • Pfennigsalat
  • Skorbutkraut
  • Schmalzblatt
  • Schmalzblume
  • Schorbock
  • Spiegelblume
  • Sternblümle
  • Sternli
  • Wildes Löffelkraut
  • Wilder Weizen
  • Zigeunerkraut

Englisch

  • lesser celandine
  • fig buttercup
  • Pileworth

Französisch:

  • ficaire
  • ficaire fausse-renoncule
  • bouton d'or
  • herbe au fic
  • herbe aux hémorroïdes
  • petite Chélidoine

Holland:

  • Scheubut

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Namensherkunft

Scharbock ist ein volkstümlicher Name für Skorbut, welche die früher gefürchtete Vitamin-C Krankheit ist.

Das holländische Wort Scheubut setzt sich zusammen aus “But” für „Knochen“ und “scheuren”, was so viel wie „zusammenreißen“ bedeutet.

Der wissenschaftliche Begriff Ficaria stamme (sicherlich nicht) vom Lateinischen ab: Ficus = Feige
So sollen die Form der Wurzeln des Krautes auf die Ähnlichkeit von Feigen hinweisen.

Verna (aus dem alten Begriff: ficaria verna) wird übersetzt mit dem Frühling - die Jahreszeit, in dem er in die Höhe sprießt.

Auch fand ich etwas in den weiten des Internets, welches versucht das Wort "Scharbockskraut" durchs Auseinandersetzen zu interpretieren:

Schar(b) = Scharf, Schere
Schar = Skar, Karre, Karo, Kar-otte, Kar-toffeln,
Bei Karotte und Kartoffeln könnte es ein Hinweis sein, dass es bei Schar (Skar) sich auf die Wurzel bezieht.
RooT = wuRTsel, kaRoTte, kaRToffel
Also, was hat es mit der Wurzel des Scharbockskraut auf sich?
Nun ein anderer Name für diese Pflanze ist Feig-Wurz.
Wurz = Wurzel, Warze, Ge-Würz
Die scharfe Wurzel wurde offenbar gegen Warzen eingesetzt.
Im weiteren Sinne könnte man aus
Bocks- Ochse = Achse
machen oder
Bocks =Box (Gefäß = Blutgefäß? und/ oder Haut)
Dabei kommt mir auch der Gedanke, dass man sich in eine Box hineinsetzen kann. Macht man aus dieser Pflanze Tee, soll dies in einem Sitzbad gegen Hämorrhoiden helfen.
Feigwurz
Bock = Fock= Feig(e)
Auch hier könnte man erahnen, dass möglicherweise durch Lautveränderung aus Feige… Bock wurde (oder andersrum)
Feig= Veg ( Veg-etation)
Gief= giftig, geben
Schar = bedeutet auch Menge (in Scharen =Blumenteppich, Blumenmeer…)
ock = Ocker, Acker
Scharbockskraut =
Skor-but = But-terblume
Skorbut =
A-Scorbinsäure=
Vitamin C
Ein kleines Wortspiel zum Schluss : Feigwurz hilft (bzw. mildert) unter anderem bei Besenreisser
Mit dem Besen die Reisser wegfegen (Feigen) …

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Mythologie/Geschichte

Scharbockskraut wurde von den Seefahrern sehr geschätzt, welche oft eine Vitamin-C-Mangelkrankheit aufwiesen. Es war somit ein überlebenswichtiger Proviant.

Man kann davon ausgehen, dass die Kräuterbücher bis zur frühen Neuzeit voneinander abgeschrieben worden sind. Außerdem wurde das Scharbockskraut oftmals mit dem Schöllkraut verwechselt, was dazu führt, dass es für lange Zeit vollkommen falsch beschrieben wurde.

Dioskurides beschreibt die Wirkung des Scharbockkrautes im 1. Jahrhundert folgend:
"Die zu Saft verarbeiteten Wurzeln sind mit Honig in die Nase gebracht gut dienlich zur Reinigung des Kopfes".
Er nannte das Kraut auch "Kleines Chelidonion".

Ich las, dass der deutsche Mediziner Leonhart Fuchs im 16. Jahrhundert ähnliches über das Kraut schrieb. Er nannte es "Feigwarzenkraut", "Kleines Chelidonion", "Chelidonion minus" oder "kleines Schöllkraut". Und es hieß:
„Der Saft aus der Wurzel mit Honig vermischt und in die Nase getan reinigt das Haupt. Dergleichen tut auch das Kraut mit der Wurzel in Wein gesotten. Honig darunter vermischt und gegurgelt.“

Der Historiker Franz Söhns (1854 bis 1934) zitiert 1897 den Arzt und Botaniker Johann Camerarius d.J. (1534 bis 1598): "Die Erfahrung giebt, daß dieses Kraut eine sonderliche Eigenschaft hat, die Feigwarzen zu vertreiben". Ähnliches berichtete bereits Adam Lonitzer (1528 bis 1586).

Die kleinen, runden Brutknospen, die in den Blattachseln sitzen, und den Wurzeln wurden in Notzeiten auch als Mehlersatz verwendet.

Am 21. März feiern wir die Tag- und Nachtgleiche. Oder auch beim ersten Frühlingsvollmond wurde das Fest der Göttin Ostara zelebriert. Es ist ein Fruchtbarkeitsfest, welches den kalten und dunklen Winter vertreibt. Die Erneuerungskräfte der Erde wurden aktiviert und die Natur zeigt sich wieder im vollen Glanze. Unsere Vorfahren sammelten deswegen auch Kräuter für die Neun-Kräuter-Suppe, welche die Entgiftung anregt und die Frühjahrsmüdigkeit vertreibt. Denn durch den Wandel der Erde, wandelt auch unser Körper, welcher von Schleim und Dreck angesammelt wurde. Deswegen bekommen die meisten Menschen im Frühjahr meist eine Erkältung, ein Symptom als Versuch des Körpers zu entgiften, sodass wir in den Sommer starten können und unsere Projekte nach außen tragen können.
Zu dieser Neun-Kräuter-Suppe gehören 9 Kräuter. Dafür kann man beispielsweise nutzen: Scharbockskraut, Bärlauch, Brennnessel, Gänseblümchen, Gundermann, Löwenzahn, Spitzwegerich, Schafgarbe, Sauerampfer, Schlüsselblumenblätter und -blüten, Taubnessel, Veilchenblätter und -blüten, Vogelmiere und weißes Labkraut.

Desweiteren gehört das Scharbockskraut zu den siebenerlei Kräutern, weshalb er gerne in den Johanniskranz gebunden wird.

Volksglaube:
Der Volksglaube besagt, dass aus den abgefallenen und vom Regen freigespülten Brutknöllchen auf Korn- und Kartoffelernte hinwies. Denn die Knöllchen des Scharbockskrautes ähneln die des Getreidekorns. Wenn sie vom Regen ausgeschwemmt werden, sammeln sie sich auf der Erde. Daraufhin glaubten die Menschen, dass die Scharbockskrautknöllchen Getreide seien und vom Himmel regneten. Daher stammen die volkstümlichen Begriffe "Himmelsgerste", "Himmelsbrot" und "himmlisches Manna".

Magisch wurde die Pflanze vor allem gegen den „Bösen Blick“ eingesetzt.

Räucherung:
Das Kraut wird aufgrund seines stechenden Geruchs nur selten pur verräuchert. Meist wird es mit duftenden Harzen und Kräutern kombiniert.
Wenn Kinder unter den bösen Blick unterlegen waren, verräucherte man das Scharbocksraut. Es spendet Kraft, damit man zielstrebig neue Wege beschreitet.

Blütenessenz:
Das Scharbockskraut hilft dabei alte (Glaubens)Muster zu überwinden, die unser Denken und Verhalten kontrollieren. Damit ist er ein Hilfsmittel Konzepte abzulegen, wodurch wir neue kreative Wege beschreiten dürfen. Dabei wird die Realität nicht aus den Augen verloren.

Es ist ein Geschenk der großen Göttin, welches die Erde nährt, wie auch diejenigen, die die Erde besuchen. So vertreibt sie die trägen Wintergeister, bringt Schwung in unsere Kreisläufe, nährt und spendet uns Kraft und damit auch die Fähigkeit, altes hinter uns zu lassen.

magische Eigenschaften:

  • entfluchend
  • beschützend
  • stärkend

magische Sammelzeit:
zur Frühlingstagundnachtgleiche und bei zunehmenden Mond

Element:
Wasser
bringt alles also wieder in Fluss..

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Inhaltsstoffe

  • Ätherisches Öl
  • Asparagin
  • Apigeninverbindung (aus der Gruppe der Flavosativaside) (hemmt Aktivität des Enzyms Aldoseredukate, welches häufige Diabeteserscheinungen und Katarakt hervorruft)
  • Alkaloide
  • Bitterstoffe (Verdauungsprobleme, Blähungen, Völlegefühl, träge Verdauung, Unterstützung der Leberfunktion, Entgiftung)
  • Chlorophyll
  • Enzym bzw Ferment Urease (in den Wurzeln)
  • Flavonoide, wie Kämpferol, Quercetin, Apigenin, Luteolin (Vorbeugung von Herzerkrankungen, bestimmte Krebsarten) (Erhöhen Widerstandsfähigkeit der Pflanze gegenüber Krankheiten)
  • Gerbstoffe
  • Mineralstoffe
  • Protoanemonin (leicht giftig und erscheint ab der Blüte); bei Trocknung wird Protoanemonin und das nicht giftige Anemonin umgewandelt, allerdings ist Vitamin C dann auch nicht mehr enthalten
  • Ranunculin
  • Saponine, wie Oleanolsäure
  • viel Vitamin C; 3x so viel als Zitrone, pro kg Scharbockskraut sind ca 340 mg Vitamin C (im Brennnessel sind es pro kg ca. 1400 mg)

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Wirkungen

  • antioxidativ (fördert die Bildung von Kollagen)
  • antibakteriell
  • antiviral
  • blutreinigend (Tee)
  • blasenziehend
  • entzündungshemmend
  • entgiftend
  • immunmodulierend
  • leicht diuretisch
  • leberschützend
  • reizmildernd
  • schmerzstillend
  • schleimlösend
  • tumorhemmend
  • vitamindeckend
  • verdauungsanregend
  • wundheilend
  • zusammenziehend (adstringierend)

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Anwendungsgebiete

Volksheilkunde:

  • Anregung des Hautstoffwechsels (Tee)
  • Blutreinigungskuren (Tee)
  • Chronische Hautleiden (Kompressen, Umschläge)
  • Skorbut (Symptome sind: Müdigkeit, Schwäche, Gelenkschmerzen und Zahnfleischbluten)
  • Katarak
  • Feigwarzen, Warzen allgemein (Wurzelknollen nutzen -> scharfer Saft ätzt Warzen weg)

heutige Anwendungsgebiete:

  • Anregung der Gallenproduktion -> Unterstützung der Fettverdauung
  • Dammheilung
  • Entgiftung
  • Ekzeme
  • Fasten
  • Frühjahrsmüdigkeit
  • Krätze
  • Hämorrhoiden (Sitzbad)
  • Hautbeschwerden, Hautreizungen
  • Mildes Diuretikum
  • Rheumatische Beschwerden
  • Stärkung des Immunsystem
  • Schuppenflechte
  • Unterstützung der Leberfunktion (Leber sorgt für freien und harmonischen Qi-Fluss)
  • Unterstützung der Verdauung, Produktion von Verdauungssäften -> Verbesserte Nährstoffaufnahme
  • Unterstützung der Nierenfunktion

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Anwendungsbeispiele

Mit der Hitze (z.B. Kochen) zerstört man Vitamin C und das giftige Protoanemonin.
Nach der Blüte kann das Kraut dennoch getrocknet oder gekocht verwendet werden.

  • Aufgüsse
  • Beigabe auf Brot
  • Beigabe zur Milch
  • Badezusatz
  • Dampfbad
  • Ersatz von Kapern, Knospen der Blüten in Essig einlegen
  • Kräuterquark
  • Kräuterbutter: aus Blätter, Salz, rosa Pfeffer und Butter, evtl noch Zitronensaft
  • Kräuterkäse
  • Smoothies
  • Salbe
  • Salat
  • Soßen
  • Suppen
  • Sitzbad
  • Säfte
  • Tee
  • Umschläge
  • Waschungen
  • Wurzelknollen wurden gemahlen und in Brot verarbeitet

zur Blutreinigung gerne kombinierbar mit:

  • Labkraut
  • Giersch
  • Spitzwegerich
  • Löwenzahn

verwendete Pflanzenteile

  • Junge Blätter
  • Wurzel (traditionell)
  • Brutknöllchen

! Ab der Blüte nicht verzehren !

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Merkmale

  • Wuchshöhe: 5-30 cm, Bodendecker
  • Wuchseigenschaften: mehrjährig und Geophyt (oberirdische Teile sterben ab und ihre Energie potentiert sich in den unterirdischen Teilen übern Winter, ab Ende Mai zieht er sich in die Erde zurück), wächst im Frühjahr als einer der ersten Wildkräuter, sobald der Schnee verschwunden ist; in Halbrosetten
  • Boden: feucht, nährstoffreich, neutral, basisch, lehmig, stickstoffhaltig, humos
  • Wurzel: sieht ähnlich wie Feigwarzen aus, an Wurzeln bilden sich Stärkespeicher
  • Stiel: wenig verzweigt,trägt mehrere Blätter, selbst ist er hohl, kahl und in der Mitte gekerbt.
  • Blätter: Die Blätter sind fein geädert, herz- bis nierenförmig-glatt. Die Blätter sitzen an einem etwa 10 cm langen Stiel.
  • Blattränder: leicht gesägt, zumindest gekerbt
  • Blattoberseite: glänzt fettig, dunkelgrün, unbehaart, zeigt eine zellförmige Blattnervatur auf
  • Blattunterseite: ist silbrig und mit Nerven durchzogen.
    Jedes Blatt ist durch einen langen Stiel mit dem Hauptsproß verbunden.
  • Blüten: glänzend-gelb, radiärsymmetrisch, sternförmig mit 8-11 Kronblättern; etwa 2-3 cm groß; Blätterblütenunterseite ist leicht grün gefärbt; schließen sich nachts und bei Regen, gewöhnlich von 9-17 Uhr geöffnet
  • Früchte: haben eine verlängerte Basis, der Griffel (Schnabel) ist reduziert
  • Samen: es bilden sich kaum Samen, obwohl es viel von Insekten bestäubt wird
  • Geschmack: pfeffrig, würzig, scharf, herb, junge Blätter säuerlich
  • Duft: markant scharf beim Zerreiben der Blätter
  • Vermehrung: selten durch Samen. Im Vordergrund steht die vegetative Vermehrung durch Brutknospen und durch die Neuanlage von Wurzelknöllchen. Also: Selbstausbreitung sowie Schwimm-, Ameisen- und Speicherausbreitung.
  • Kaltkeimer, also sprießt der Samen bei Frost.

In den Achseln der untersten Blätter bilden sich häufig weiße Brutknospen. Sie sehen aus, wie Weizenkörner und dienen der vegetativen Fortpflanzung. Wenn sie reif sind, fallen sie auf den Boden und entwickeln sich zu neuen Pflanzen.

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Standort

beheimatet in Mittel- und Nordeuropa

  • Nordafrika
  • amerikanische Kontinente
  • Kleinasien

Fundorte

In den Alpen kommt die Pflanze auch auf einer Höhe von bis zu 1.800 Metern vor.
im Schatten und Licht

  • Auenwäldern
  • Gärten
  • Gebüschen
  • Hecken
  • lichten Laubwäldern
  • Obstgärten
  • Parks
  • Ufer von Gewässern
  • Unter Birke
  • Unter Buche
  • Unter Haselstrauch
  • Wiesen
  • Wälder

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Sammelhinweise

  • Blütezeit: April bis Mai
  • Sammelzeit: März bis April
  • Aussaatzeit: im vorherigen Herbst
  • Sammelhinweis: Vor der Blüte sammeln. Dient als Futterpflanze für Tiere, wie Insekten, Bienen und Hummeln.
  • Verzehrshinweis: Wenn die gelben Blüten erscheinen, ist das Scharbockskraut leicht giftig! Dahingehend ist der Verzehr ab der Blüte abzuraten. Als Faustregel gilt eine Handvoll Scharbocksblätter pro Tag für einen erwachsenen Körper. Vergiftungserscheinungen zeigen sich durch Erbrechen und Durchfall, wie auch die Reizung der Schleimhäute im Mund und Rachen. Die Einnahme von Scharbockskraut sollte während der Schwangerschaft und Stillzeit verzichtet werden, wie auch dass Kleinkinder es einnehmen.

Verwechslungsgefahr!

mit folgenden Giftpflanzen:

  • Winterling (Eranthis hyemalis)
  • Sumpfdotterblume
  • Gewöhnliche Haselwurz (Asarum europaeum)

Haselwurz Eigenschaften (vergleicht sie mit den Scharbockskraut-Merkmalen):

  • Wuchseigenschaft: ganzjährig grün
  • Blätter: größer und fester als das des Scharbockskrautes
  • Blattrand: glatt
  • Behaarung auf Blätter und Stiel (Scharbockskraut glatten Stiel)
  • Geschmack: pfeffrig
  • Geruch: nach Ingwer
  • Blüte: rötlichbraun und glockenförmig

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nachfolgendes Bild: das obere Blatt ist das Scharbockskraut und das untere Blatt ist der behaarte Haselwurz.

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Rechts Scharbockskraut. Je nach Standort kann Form und Farbe des Blattes variieren.

Verwechslungsgefahr mit anderen essbaren Pflanzen:

  • Gundermann (Glechoma hederacea) ist auch behaart.
  • Knoblauchsrauke (Alliaria petiolata)
  • Veilchen (Viola)
  • Wechselblättriges Milzkraut (Chrysosplenium alternifolium), schmeckt bitter

Links Gundermann, Mitte Scharbockskraut, Rechts Knoblauchsrauke.
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und nochmal:

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Oben Gundermann, Mitte Knoblauchsrauke, Unten Scharbockskraut.

nochmals verdeutlicht in diesem YT-Video.

Quelle:
t.me/pflanzenheilkunde
t.me/inspirationen_einfachgutleben
t.me/vaterlaendischer_weiberbund
t.me/kerstintenn
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Trotz vielen Quellen habe ich gar nicht so viel über dieses Kraut finden können. Eventuell auch, weil es in damaliger Zeit mit dem Schöllkraut verwechselt wurde..

Bilderquellen:
von mir geschossen im Jahre 2024
pexels.com
t.me/wildpflanzen_essecke

Hinweis !

Bei Verbesserungsvorschlägen, Fehlern und Inspirationen bitte ich um Korrektur. Der Beitrag ist nicht vollständig und es ist noch lange nicht alles über diese Pflanze gesagt.
Dieser Beitrag dient nicht als Heilversprechen, sondern als Zusammenstellung, was ich über die Pflanze im Internet finden konnte. Das bedeutet auch, dass nicht alles, was über die Pflanze gesagt wird, auch komplett der Wahrheit entsprechen muss. Wenn du die Pflanze einnimmst, bedeutet es nicht, dass du automatisch von all deinen Krankheiten befreit bist, doch du kannst sie als Begleitmittel nutzen und um dich wieder mit der Natur zu verbinden.

Da ich für Eigenverantwortung bin, wünsche ich mir, dass ihr euch selbst informiert, wenn ihr eine Pflanze einnehmen wollt, und nicht nur auf diesen Beitrag vertraut, sondern euren eigenen Weg findet mit der Natur zusammenzuarbeiten.

Dann wünsch ich euch viel Spaß bei eurer Reise mit der Natur :)

~charlissy



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3 comments
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Toll, wieder ein toller Artikel von dir und natürlich die Bienen nicht vergessen. Deine Sammlung erinnert mich an Maria Sibylla Merian, die ich einmal in einem Artikel über Figuren Beuten erwähnt habe. Deine Bilder und vorallen Beschreibung kommen in ihrer Detailgenauigkeit den Zeichnungen der Merianin vor 300 Jahren sehr nahe. Weiter so, mir gefallen deine Posts sehr👍

Eberraute_von_Maria_Sibylla_Merian_gemeinsam_mit_Johanna_Herolt_und_Dorothea_Graff.jpg

Merianin.jpeg

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Mein treuer Leser <3<3<3

Bei der Detailgenauigkeit muss ich dir allerdings etwas widersprechen:
Denn es erweist sich für mich als sehr schwierig, alle Details und ihre Zusammenhänge (Inhaltsstoffe im Zusammenhang mit den Wirkungen im Zusammenhang mit den Anwendungsgebieten) darzustellen ohne mich in endlos Sätzen zu verzetteln. Deswegen zeige ich dies auch stichpunktartig, damit es schnell abrufbar ist, wenn man es mal braucht (und habe mein Hauptaugenmerk eher auf Mythologie/Geschichtliches und die Symbolik). Der Leser sollte sich den Zusammenhängen dann auch selbst zu eigen machen.. In manchen Posts probier ich es dennoch auch stichpunktartig. Wenn ich alles ausschreibe, kann der Post ewig werden und die meisten Details kommen dann gar nicht zu Wort.. Und irgendwie muss ich es ja auch übersichtlich behalten, damit ich selbst es für mich nutzen kann :D
Über die paar Jahre sehe ich auch schon bei bestimmten Inhaltsstoffen dann gleich, welche Wirkung dann das Kraut eben auch hat.
Und die Signatur der Pflanze zeigt uns auch vieles, wo wir das Kraut benützen können. Find ich schon besonders, was die Natur uns aufs Silbertablett präsentiert. Wenn ich ein paar Grundlegendes weiß, dann muss ich es gar nicht so fett ausführen, wie ich es in meinen Beiträgen versuche. Dennoch.. will ich so viel Pflanzen wie möglich Plattform geben, dass sie sich gehört fühlen :D

Dein Beitrag ist ja auch sehr spannend :) Find ich eh super, dass du so viele Informationen mit uns teilst.
Weißt du, wo ich mich mehr über Maria Sibylla Merian belesen kann?

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Soweit ich weiss gibt es einiges in Nürnberg im Germanische Nationalmuseum und das hier, hat mir mein Künstlicher Idiot (KI) ausgespuckt:

Hier sind einige direkte Links zu verlässlichen Quellen mit Informationen über Maria Sibylla Merian:
Wikipedia (Deutsch):
https://de.wikipedia.org/wiki/Maria_Sibylla_Merian

Umfassende Übersicht über ihr Leben und Werk.

Deutsche Biographie:
https://www.deutsche-biographie.de/sfz63954.html

Detaillierter historischer Eintrag mit Quellen.

Städel Museum:
https://www.staedelmuseum.de/de

Suche auf der Seite nach „Maria Sibylla Merian“ für aktuelle Ausstellungen oder Sammlungen (kein direkter Link zu einem Werk, da sich Inhalte ändern).

Sächsische Landesbibliothek (SLUB Dresden) – Digitalisierte Werke:
https://digital.slub-dresden.de/werkansicht/dlf/29708/

Direkter Zugriff auf „Metamorphosis insectorum Surinamensium“.

Europeana:
https://www.europeana.eu/de/search?query=Maria+Sibylla+Merian

Sammlung von Bildern, Büchern und Dokumenten.

Fembio:
https://www.fembio.org/biographie.php/frau/biographie/maria-sibylla-merian/

Biografie mit Fokus auf ihre Rolle als Frau in der Wissenschaft.

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