Kräuterkunde: Baldrian - Valeriana officinalis

Der lichte Geist der ruhigen Bewegung

auch nennt man ihn gerne

Meister des Gehirns

.. er öffnet die Augen und beruhigt das Gemüt, wie den Geist. So kann er zur Einsicht verhelfen.

image.png

Systematik

Familie: Geißblattgewächse (Caprifoliaceae)
Unterfamilie: Baldriangewächse (Valerianoideae)
Untergattung: Baldriane (Valeriana)
Etwa 150-300 Baldrian Arten sind aufzufinden.

Weitere Arten aus der Gattung Baldriane, die ähnliche Wirkungen aufweisen:

  • Echter Speik (Valeriana celtica)
  • Schmalblättriger Arznei-Baldrian (Valeriana wallrothii)
  • Indische Narde (Valeriana jatamansi)
  • Mexikanischer Baldrian (Valeriana edulis)

Unterarten vom Echten Baldrian:

  • Schmalblättriger Baldrian (Valeriana officinalis ssp. tenuiflora): Eine gefährdete Art, die vor allem in Österreich und im Alpenvorland zu finden ist
  • Holunderblättriger Baldrian (Valeriana officinalis ssp. sambucifolia): Eine Unterart mit breiten Blättern, die vor allem in der Nähe von Fluss- und Bachläufen beheimatet ist

Volkstümliche Namen

  • Augenwurzel
  • Arznei-Baldrian
  • Bullerjan
  • Ballerjan (Baller-Jan, der alles wegballert? :D)
  • Boldrian
  • Balderbrackenwurz
  • Dreifuß
  • Echter Arzneibaldrian
  • Gebräuchlicher Baldrian
  • Großer Baldrian
  • Hexenkraut
  • Katzenkraut (Katzen fühlen sich von dem Kraut angezogen. Sie essen es zwar nicht, riechen aber daran. Der Geruch erinnert sie an das Sexuallockstoff, den rollige Katzen ausströmen)
  • Katzenwargel
  • Katzenpfote
  • Marienwurzel
  • Mondwurz
  • Narde
  • Stinkwurz
  • Spickwurz
  • Theriakwurz
  • Tolljan
  • Tollerjan
  • Valerian

Namensherkunft

Der wissenschaftliche Begriff für den Gattungsname Valeriana leitet sich vom lateinischen valere ab und bedeutet "gesund". Dahingehend nehme ich an, dass die Namen Valeria und Valerian auch eine Ableitung von valere sind und ebenso "gesund" bedeuten. Nach eigener Recherche der Namensbedeutung fand ich heraus, dass valere auch "stark sein", "kräftig sein" und "mächtig sein" bedeutet.

image.png

Mythologie/Geschichte

Der Baldrian ist eine uralte Heilpflanze, die heute dafür bekannt ist zu beruhigen. Als Heilkraut blickt der Baldrian auf eine lange Geschichte zurück. Sie war nämlich ein begehrtes Arzneimittel in der Antike, wie auch im Mittelalter. In der Antike wurde er bei Husten, Schmerzen und Augenerkrankungen eingesetzt.
Viele Forschungen können belegen, dass es in vielen Ländern des heutigen Asiens bekannt war und häufig eingesetzt wurde. Doch damals wurde Valeriana officinalis für vollkommen andere Zwecke genutzt als wir es heute tun. Denn aus alten Kräuterbüchern des frühen und späten Mittelalters kann man nicht entnehmen, dass die Baldrianwurzel bei Schlafstörungen und nervöser Unruhe verwendet wurde. Eher steht in den Kräuterbüchern von P.A. Mattioli oder Hieronymus Bock (beide etwa 16. Jahrhundert), dass Baldrian bei Blähungen, Seitenstechen, Harnbeschwerden, Husten, Akne, Kopfschmerzen, sowie Augenbeschwerden verwendet wurde. Die häufigste Anwendungsart ist, dass man die Wurzel pulverisiert (damit erweist sie eine sehr hohe Oberfläche und kann besser vom Körper aufgenommen werden) und mit Wein, Theriak oder anderen Kräutern wie Süßholzwurzeln und Anis vermischt wurde.
Auch nutzte man im Mittelalter diese Arzneipflanze gegen Augenleiden. Desweiteren galt Baldrianöl als ein Heilmittel gegen Cholera. Culpeper empfahl die Wurzel damals gegen die Pest. Ein Reim aus den Zeiten der Pest lautet: „Baldrian und Bibernell, hält die Pestilenz zur Stell“
Zeitweise wurde der Baldrian früher auch als Allheilmittel bezeichnet.

Auch gibt es Berichte, dass die amerikanischen Ureinwohner den Baldrian als Behandlung von Epilepsie verwendeten. Sie massierten die gelähmten Gliedmaßen damit ein.

Im 2. Weltkrieg wurde die Pflanze als Behandlung von Bombenneurosen verwendet.

image.png

Damals hatte der Baldrian einen anderen Namen als heutzutage: Valeriana id est denemarcha. Hildegard von Bingen kannte ihn ebenfalls und nutzte diese Arzneipflanze bei Brustfellentzündung und bei einer als Vich (Vicht) bezeichneten Krankheit. Vicht soll als eine Art Vorkrebserkrankung (Präkanzerose) verstanden werden. Einige Quellen meinen zu wissen, dass Hildegard von Bingen die nervenschonende und schlaffördernde Wirkung des Baldrian kannte, doch dies ist nicht gewiss. Denn in ihren Büchern steht nichts darüber und auch keine Hinweise darauf.

Der Name Baldrian führt womöglich auf den germanischen Gott "Baldur" zurück.
Baldur ist der Sonnengott. Somit hat diese Pflanze auch einen starken Bezugspunkt zum Sonnengott RA (von mir so erschlossen).
Außerdem geht der Namen Baldrian auf die Gerechtigkeit Balder zurück. Balder, wie auch die Pflanze, segnet jedem, der Hilfe und Milde benötigt.
Die Germanen stellten sich die altgermanische Göttin Herta mit einem Baldrianstengel in der Hand vor.

Darüber hinaus ist der Baldrian eine Pflanze der Elfen und Wassernymphen, denn Lichte und Leichte findet im Baldrian Ausdruck (wie z.B. im Zusammenhang mit Baldur oder auch die Bewegung des Baldrians wenn Böses sich nähert). Die Elfen tanzen im Mondschein um den Baldrian.

Der Baldrian kann dabei helfen, dass man die Angst vor Geistern, paranomalen Phänomen, Spuk und Dunkelheit ablegt.
Ein Beispiel um ihn anzuwenden, ohne ihn einnehmen zu müssen, ist, dass man ein Baumwollbeutel mit Baldrian füllt und unter das Kopfkissen legt.

image.png

Auch im Christentum hat der Baldrian einen Stellenwert bekommen. Einer Legende zufolge wuchs der Baldrian aus den Blutstropfen, die vom gekreuzigten Jesus auf den Boden fiel. (Diese Legende kennen wir doch! Siehe Johanniskraut und weitere von mir beschriebenen Kräutern; den fällt auch nichts besseres ein ;D) Jesus soll in Bethanien mit Nardenöl (Baldrian) gesalbt worden sein. Ebenso galt der Baldrian auch der Maria: Auf einer Handschrift des 14. Jahrhunderts in einer kirchlichen Weihenformel gehört Baldrian neben anderen Kräutern, die am Mariä-Himmelfahrt „von Maria oder ihr zu Liebe“ gesegnet wurden.

Hippokrates hat die getrocknete Baldrianwurzel als Medizin angewendet - und das bereits im vierten Jahrhundert vor Christus. Ebenfalls war der Baldrian bekannt als Allheilmittel im Mittelalter. Denn aufgrund des starken Geruches seiner verdickten Pfahlwurzeln glaubte man, dass dieses Heilkraut böse Geister und Hexen abwehren könne.
Auch wurde der Baldrian für "Liebeszauber" verwendet. Es hieß, wenn eine Frau Baldrian am Körper trage, würde es ihr nie an Liebhabern fehlen. (was verwunderlich ist wegen des starken Geruchs)
Weiterhin schrieb man der Pflanze die Wirkung zu, denjenigen, der sie am Körper trug, vor Blitz und vor Behexung zu schützen.
Mit unserer super neuen tollen Wissenschaft wissen wir seit dem 17. Jahrhundert empirisch ganz sicher, dass die Baldrianwurzel tatsächlich beruhigende und schlaffördernde Wirkungen hat - auch wenn es davor natürlich viele viele hunderte Jahre die Menschen es genutzt haben und somit zur Volksheilkunde wurde, ist die Wissenschaft ja so fortschrittlich. (Doch ohne die Wissenschaft könnte ich ja auch keine vermeintlichen Fakten über sie aufzählen ;) hat Vor- und Nachteile) Demzufolge gilt dieses Kraut noch heute als natürliches Schlaf- und nervenberuhigendes Entspannungsmittel. Es erweist sich als sehr nützlich für diejenigen, die in ihrem Alltagstrott und all den Umgebungseinflüssen nervöse Verspannungen haben.
Ein Beispiel:

Bei der Suche nach dem wirksamen Prinzip der Droge entdeckte Thies 1966 die Valepotriate (Valeriana-Epoxy-Triester), die im Tierversuch und der Klinik wirksam waren und die Verwendung des Baldrians seit dem Altertum wissenschaftlich begründet. Bis 1950 wurde die pharmakologisch nicht bestätigte Wirkung vorwiegend dem ätherischen Öl zugeschrieben.

Dioskurides bezeichnete den Baldrian als "Phu". Er empfahl es im Altertum als erwärmendes Mittel mit harntreibender und menstruationsfördernder Wirkung. Der Baldrian wurde ebenfalls von Tabernaemontanus und Paracelsus als wertvolle Heilpflanze geschätzt.

image.png

Wenn die Baldrianwurzel trocknet, stößt es einen besonderen Geruch aus, der für Katzen anziehend wirkt. Doch wir Menschen nehmen diesen Geruch eher als ranzig wahr, welcher an Limburger Käse erinnert und abstoßend wirkt. Dieser auffällig aufdringlicher Geruch war so durchdringend, dass selbst eine Legende darüber überliefert wurde. Denn der Rattenfänger von Hamel hat angeblich den Baldrian bei sich getragen um die Ratten anzulocken. Und dennoch!: Der Baldrian wird in der Parfümindustrie angewendet. In der richtigen Mischung können damit moschusähnlich-holzige und balsamische Gerüche erzielt werden.
Und auch ich selbst muss gestehen: Ich mag den Geruch des Baldrians. Er ist gewöhnungsbedürftig und wenn ich mich zurückerinnere, ähnelte es einen Pilzgeruch.

So war eben diese stark aromatische Pflanze auch bei einigen Völkern angekommen. z.B. die nordischen Völker haben den Baldriangeruch genutzt um sich vor bösen Geistern zu schützen, indem sie ihn an die Tür hängten. Wer Baldrian mit sich trug, soll unempfindlich gegen Hexenzauber sein und geschützt vor dem Teufel. Im Aberglauben war man der Auffassung, dass ein aufgehängter Baldrianbüschel im Zimmer sich bewege, wenn eine Hexe das Zimmer beträte.
In Sachsen gab es den Brauch, dass man Neugeborenen Baldrian ins erste Bad gab, um sie vor Krankheiten, der Pest und den Neid zu schützen. (siehe Vergleich zwischen Eifersucht und Neid: Sucht zum Eifer (an sich selbst arbeiten), während Neid zerstörerisch ist)

Für unsere Bienenfreunde spielt der Baldrian dahingehend eine Rolle, dass man ihn in den Bienenkorb legen kann, sodass man das Schwärmen der Bienen verhindere und weitere anlocke. Dies kann z.B. nach meinen Wissensstand hilfreich sein, wenn man alle Bienen eines Volkes einsammele um den ganzen Bienenkasten an einen anderen Ort zu stellen. @beesmartblog kannst du dies eventuell bestätigen?

Desweiteren finde ich es sehr bemerkenswert, dass Baldrian als ein Gegenmittel bei Uneinigkeit und Zorn gilt. So konnte er bisher cholerische und jähzornige Gemüter besänftigen und Streit schlichten. Doch dem entgegengesetzt stand er im Verruf, dass er Zorn erregen kann, wenn man ihn kaut. Ein schönes Beispiel, welches ich gelesen habe ist folgend: Ein Scharfrichter hatte ein ungewöhnlich weiches Herz, was ihm in seinen Beruf nicht zu gute kam. Dahingehend musste er vor jeder Hinrichtung auf einer Baldrianwurzel kauen, sodass ihn kein Mitleid für den Delinquenten überkommt.

image.png

Räucherwerk

  • bietet Schutz vor Krankheiten und bösen Geistern
  • reinigt die Luft

Planetenzuordnung

Merkur (zeigt uns seine Signatur)
-> Merkurenergie ist dem Element Luft zugeordnet
Element Luft führt zu Leichtigkeit.

auch soll er eine typische Mondpflanze sein.

Signatur

Seine zerrissenen Blätter weisen auf die innere Zerrissenheit und Unruhe hin. Ideale Pflanze bei Traurigkeit, Zaghaftigkeit und wenn man "zu nahe am Wasser gebaut" hat.

Eigenschaften

  • warm
  • feucht

Chakra

stärkt das Wurzelchakra

Blütenessenz

  • Unterstützung der Selbstwahrnehmung
  • Hilfestellung in Prozessen der Veränderung
  • Hilfestellung um aus festgefahrenen Zuständen sich zu befreien, in denen man hinter einer Maske verborgen lebt
  • bringt Qualität der seelischen Wärme ins Leben

Magie ?

Er ist ein Meisterkraut für die innere Stille, der Achtsamkeit und der Vermittlung. So ist er ein idealer Begleiter für Meditationen und wird auch als Zenmeister bezeichnet.
Auch wurde berichtet, dass Baldriantee kalt zubereitet und vor einer Meditation eingenommen zu außerkörperlichen Erfahrungen und einem Gefühl des Schwebens führen kann.
Mit ihn kann man tief in das Innere versinken, um beispielsweise Reinkarnationsarbeit zu leisten. So kann er auch verhelfen tief in Mysterien (des eigenen Selbst und der Natur) einzudringen, normale Grenzen zu überschreiten.. Dabei verhilft er mit der Angst vor Selbstverlust und Selbstauflösung fertig zu werden. Auch ist er ein Hilfsmittel um mit den eigenen Schatten in Kontakt zu treten, also den eigenen dunklen Aspekten, denn wenn man in solcher Arbeit ist, ist man offen auch für "dunklere" Wesen und der Baldrian umhüllt einen in Schutz vor diesen Kräften.
Auch habe ich gelesen, dass er hilft den Styx zu überqueren. Dies ist der Fluss, der die Lebenden und die Toten trennt.

Baldrian gilt als Vermittler zwischen Unbewussten und Bewussten, wie auch zwischen den Irdischen und der "Götter"welt.

Doch das reicht jetzt auch wieder.

image.png

Inhaltsstoffe

heutzutage kennt man in den Wurzeln und Blätter mehr als 150 chemische Substanzen

  • Aminosäuren
  • Arnikaflavon
  • Baldriansäure
  • Bitterstoffe
  • bis zu 1% Ätherische Öle, Valenol, Hauptbestandteil ist Bornylacetat, desweiteren Borneol, Siovaleriansäure
  • 0,5-2 % Valepotriate bei sorgfältig getrockneten Wurzeln (Dieser Inhaltsstoff soll laut neuesten Studien krebserregend wirken, allerdings ist er bei richtiger Anwendung so gering, dass es unbedenklich ist)
  • Ester
  • Flavonoide
  • Glykoside
  • Gerbstoffe
  • Hydrophile Lignane
  • Harz
  • Iridoide
  • Isovaleriansäureestern
  • geringe Mengen Alkaloide
  • Lignane
  • Phenolcarbonsäuren
  • Schleim
  • Sesquiterpene (Veränderung der Funktion und die Erregungsübertragung der sogenannten GABA-Rezeptoren in Nervenzellen)
  • Valeriansäure
  • Valerensäure (Veränderung der Stoffwechselaktivität der Nervenzellen)
  • Valepotriate (bis zu 5%), besonders Valtrate

Wirkungen

  • appetitverringernd
  • angstlösend
  • antriebssteigernd
  • beruhigend (u.a. ohne müde zu machen) !!kann bei ADSler zu gegenteiliger Wirkung führen, also sehr wachmachend
  • blutdrucksenkend
  • erregungsdämpfend
  • harntreibend
  • krampflösend (spasmolytisch)
  • konzentrationsfördernd
  • kann hypnotisch wirken
  • leistungsfördernd
  • muskelentspannend
  • narkotisch
  • nervenstärkend
  • psychisch ausgleichend
  • schmerzstillend
  • sedierend
  • schlaffördernd
  • tispasmodisch (Krämpfe der glatten Muskulatur lösend)
  • wärmend

image.png

Anwendungsgebiete

  • Angstzuständen; gibt wieder Mut und Kraft in belastenden Lebenssituationen
  • Alkoholentwöhnung
  • Asthma
  • Bettnässen
  • Beruhigungsmittel bei innerer Unruhe
  • Bluthochdruck
  • Belastungsstörungen
  • Blähungen
  • Cellulitis
  • Dämpfung von Entzugserscheinungen bei Alkohol- und Opiatentwöhnung
  • Dysmenorrhö (Menstruation mit kolikartigen Unterleibsschmerzen)
  • Erschöpfungszustände
  • Erregungszustände
  • Fettleibigkeit
  • Gastritis
  • Gallenbeschwerden
  • Harnbeschwerden
  • Hysterie mit Ohnmachtsneigung
  • Hyperaktivität und Konzentrations- und Lernstörungen (z.B. bei Kindern)
  • Herzklopfen
  • Kolik
  • Lampenfieber
  • Liebeskummer
  • leichtes Antidepressivum
  • Migräne
  • Magen- und Darmkrämpfe
  • Muskelverspannungen
  • Menstruationsbeschwerden
  • Magenschleimhautentzündung
  • Medikamentenentwöhnung
  • Nikotinentwöhnung
  • Neurodermitis
  • Neuralgie; stärkt die Nerven und Belastbarkeit
  • nervöse Magenbeschwerden
  • nervöse Unruhezustände
  • nervöse Störungen in den Wechseljahren
  • nervösen Herzbeschwerden wie Herzklopfen und Engegefühl in der Herzgegend
  • nervöse Magenbeschwerden wie Blähungen
  • nervöse Erschöpfungs- und Schwächezustände
  • nach einer Fehlgeburt (für die Psyche)
  • nach jedem Schock, Trauma und Unfall
  • Opiatentwöhnung
  • Panikanfälle, wie z.B. während der Geburt
  • Psychosomatische Erkrankungen wie beispielsweise Reizdarm und Reizblase
  • Prüfungsangst
  • Petitmal ("kleinem epileptischen Anfall")
  • Rückenschmerzen
  • Reizbarkeit
  • Reizblase
  • Schilddrüsenüberfunktion
  • Schlafstörungen, Schlaflosigkeit: Schlafmittel; dockt an den Rezeptoren an um Müdigkeitserscheinungen auftreten zu lassen UND auf den SELBEN Rezeptoren dockt Koffein an um uns wach zu machen
  • Stresssituationen
  • Schmerzen allgemein (Neuralgien Gürtelrose, Kopfschmerzen)
  • Schwindel
  • Überarbeitung
  • Übelkeit
  • verbindet Emotion mit Verstand
  • verkürzt die Einschlafzeit
  • verbessert die Schlafqualität, bei Durchschlafschwierigkeiten
  • Verbesserung der Tagesempfindlichkeit
  • Wechseljahresbeschwerden
  • Wetterfühligkeit
  • wirkt auf das zentrale Nervensystem
  • wirkt gegen Stress und Reizbarkeit, sowie Beschwerden, die durch Überarbeitung hervorgerufen werden (Baldrian wirkt wie eine wärmende menschliche Umarmung)
  • wirkt auf Hormonsystem
  • wirkt auf Stoffwechsel
  • wirkt auf Sprech- und Hörorgane
  • wirkt auf Atemwegsorgane
  • wirkt auf Blutdruck und Puls
  • wirkt auf Atemwegsfrequenz
    -> rhytmisiert jegliche Flüsse im Körper, sodass diese uns auf lange Sicht nicht schaden, wenn sie im Disharmonie geraten wie es bei Stress der Fall ist

Es heißt, dass der Baldrian beide Großhirnrinden miteinander verbinden kann. Er interagiert auch stark mit den Nervenzellen.
Der Baldrian kann gegenteilige Effekte bewirken: Bei v.a. älteren Menschen kann er neue Ideen und Kreativität auslösen, die lange versunken waren, sodass sie wieder ins Tun kommen. Während der Baldrian gleichzeitig Menschen mit viel Tatendrang entspannt und zur Ruhe bringt.

Darüber hinaus kann er dabei helfen, dass wir mit unserer Angst arbeiten, die jegliche Kreativität und Selbstaudruck blockiert. Er kann den emotionalen Körper beruhigen, schenkt Mut und Widerstandskraft und hilft Denken und Fühlen ins Gleichgewicht zu bringen. So kann er dazu beitragen, dass ein Teil der persönlichen Energie vom Solarplexus zum Herzen aufsteigt. Damit nehmen die Emotionen eine höhere und feinere Qualität ein.

Volksmedizin:

  • Augenerkrankungen
  • Stärkung der Augen

und oben genanntes unter Geschichtliches.

image.png

Anwendungsbeispiele

kann roh verwendet werden, ist für die meisten allerdings unangenehm.

  • Angesetzt in Weißwein
  • Aromageber für Spirituosen, Kräuterlimonaden
  • Badezusatz
  • Extrakte
  • essbare Dekoration
  • Kaltauszug
  • Öl
  • Präparate
  • Pulver
  • Presssaft
  • Presslinge (Tabletten)
  • Salatsaucen
  • Smoothies
  • Tinkturen
  • Tee
  • Tabakersatz
  • indische Küche als Gewürz für Suppen

Baldrianextrakte werden als Aromastoffe in Nahrungsmitteln wie Gebäck und Eis eingesetzt – vor allem dann, wenn man Apfelgeschmackkomponenten erzielen möchte.

Kombinierbar in Arzneimedikamenten oder Teemischungen mit anderen beruhigenden Pflanzen, z.B.:

  • Hopfen
  • Melisse
  • Passionsblume
  • Frauenmantel
  • Wacholderbeere
  • Lavendel
  • Johanniskraut

verwendete Pflanzenteile

  • Blätter
  • Blütenknospen und Blüten
  • v.a. Wurzeln und Wurzelstock (Radix valeriane), da sich darin die Inhaltsstoffe in den Wintermonaten potentiert

image.png

Merkmale

  • Wuchsart: Staude
  • Wuchshöhe: ca. 25 bis 100 cm, teils bis 1,8 m hoch, Einzelexemplare gar bis zu 2 Meter
  • Wuchsbreite: ca 1 m
  • Wuchseigenschaften: aufrecht, horstbildend, locker, frostbeständig bis -21 Grad
  • Boden: feucht, tiefgründig, schwer, humusreich und nährstoffreich, Böden dürfen zeitweise auch überschwemmt werden, ist an wechselfeuchte Bedingungen gewöhnt und kommt auch mit trockenem Boden klar
  • pH- Wert des Bodens: schwach sauer bis neutral
  • Kalkbedarf: normal
  • Keimtyp: Lichtkeimer; bedarf bis zu einen Monat zum keimen
  • Pflanzenabstand: 50 cm bis 1 m
  • Wurzel: kurz verdickten Rhizomen als Überdauerungsorgan, reichen nicht weit in den Boden, viele Nebenwurzeln, kurze Ausläufer, gelb bis nahezu weiße Wurzeln bzw auch gelesen, dass sie außen braun und innen weißlich sind.
  • Stängel: dünn, gefurcht, schwach bis mäßig behaart, braun bis rötlichbraun; einige Unterarten weisen starke Behaarung auf
  • Blätter: gegenständig, gefiederte Laubblätter, etwa 20 cm groß, unteren am Stiel sind gestielt, die oberen sind sitzend
  • Blattform: oval oder lanzettlich, ganzrandig oder ungleich gesägt
  • Blüten: klein, röhrenförmig, radiärsymmetrische Blüten in schirmrispigen Blütenständen, 3-8 mm lang, halbkugelig bis schirmenförmig und dichte Blütenstände, zwittrige Einzelblüten mit jeweils 5 Kronenblätter
  • Blütenfarbe: weiß bis rosa
  • Früchte: einsamig, von einem federartigen Kranz überzogen, etwa 4 mm lang, etwa 0,5 mg schwere Nüsse (Achänen), besitzen federigen, hygroskopischen, hinfällingen Haarkranz (Pappus)
  • Duft: stark aromatisch, stark süßlich; der Geruch soll sich erst nach dem Trocknen so stark bilden
  • Geschmack: scharf, süß, bitter

image.png

Vorkommen

  • Afrika
  • Amerika
  • Asien: weiter ostwärts bis Sibirien und Russlands Fernen Osten, Kaukasien, Korea, China, Taiwan, Mandschurai, und Japan.
  • weiten Teilen Europa außer Portugal
  • in Deutschland wildwachsend

Fundorte

sonnig bis halbsonnigen Standort, bis Halbschatten, ruhige Orte
findet man auf bis zu 2000 Höhenmetern

  • Fluss- und Bachufern
  • feuchte Waldränder
  • feuchte Waldlichtungen
  • feuchte Wiesen
  • Gärten
  • Moorwiesen
  • Parks
  • Seenähe
  • schattige Gebirgsschluchten
  • sonnige, felsige Abhänge
  • Wegesrändern

image.png

Sammelhinweise

  • ist in Deutschland, Österreich und der Schweiz häufig zu finden und somit als nicht gefährdete Pflanze eingestuft

  • Blütezeit: Mai bis Juli, teils bis September

  • Frucht- und Samenreifung: im Herbst

  • Sammelzeit: ganzjährig (doch erst im 2. Wuchsjahr), November bis März weil da die Inhaltsstoffe der Baldrianwurzel sich potenzieren, da die Lebensenergie nicht in die oberirdischen Pflanzenteile gesteckt werden müssen

  • Baldrian ist eine sehr begehrte Nektarpflanze für viele Insekten, Bienen, Schmetterlinge und vor allem Hummeln, von denen er ebenfalls bestäubt wird

  • war damals in Bauerngärten eine geschätzte Pflanze, da sie den Boden auflockert und Regenwürmer anzieht, was zu einer erhöhten Bodenfruchtbarkeit führt

  • Einnahmehinweis: In großer Dosis kann es dazu führen, dass v.a. die Wurzeln zu einer Verlangsamung der Herztätigkeit führt. Zudem kann es zu einer leichten Betäubung kommen (was manche ja mit Absicht hervorrufen, z.B. bei Schmerzen). Dennoch hat sich Baldrian als verträglich erwiesen. Nebenwirkungen sind selten, kommen allerdings gelegentlich vor, wie z.B. Kopfschmerzen, Magenunverträglichkeit, Magendruck, Verstimmung im Magen-Darm-Trakt, Übelkeit, Überempfindlichkeitsreaktionen und Juckreiz mit Ausschlag beobachtet. Am häufigsten wird der starke und unangenehem Geruch an der Pflanze bemängelt, dessen Geschmack beim "Aufstoßen" nach der Einnahme hervortreten kann. Desweiteren kann eine lange Einnahme des Baldrian zu einer physischen Abhängigkeit führen, weshalb die Dosierung und die Einnahmedauer strengens zu beobachten und beachten ist.
    Es liegen ungenügend Forschungen da, wenn es um die Einnahme während der Schwangerschaft, Stillzeit und für Kinder unter 12 Jahren geht.

Verwechslungsgefahr!

  • mit jeglichen Doldenblütlern (die meisten Doldenblütler sind sehr giftig!!!)

Quellen:
t.me/vaterlaendischer_weiberbund
1 2 3 4 5 6 7 8 9

Bilderquellen: (ich nutze Fotos von anderen, da ich leider selber keine Fotos von dieser Prachtpflanze habe)
pexels.com
t.me/pflanzenheilkunde
t.me/kerstintenn
t.me/kruterhexe
t.me/heilkraftenergetik

image.png

Hinweis !

Bei Verbesserungsvorschlägen, Fehlern und Inspirationen bitte ich um Korrektur. Der Beitrag ist nicht vollständig und es ist noch lange nicht alles über diese Pflanze gesagt.
Dieser Beitrag dient nicht als Heilversprechen, sondern als Zusammenstellung, was ich über die Pflanze im Internet finden konnte. Das bedeutet auch, dass nicht alles, was über die Pflanze gesagt wird, auch komplett der Wahrheit entsprechen muss. Wenn du die Pflanze einnimmst, bedeutet es nicht, dass du automatisch von all deinen Krankheiten befreit bist, doch du kannst sie als Begleitmittel nutzen und um dich wieder mit der Natur zu verbinden.

Da ich für Eigenverantwortung bin, wünsche ich mir, dass ihr euch selbst informiert, wenn ihr eine Pflanze einnehmen wollt, und nicht nur auf diesen Beitrag vertraut, sondern euren eigenen Weg findet mit der Natur zusammenzuarbeiten.

Dann wünsch ich euch viel Spaß bei eurer Reise mit der Natur :)



0
0
0.000
10 comments
avatar

Hi

die fragst "Für unsere Bienenfreunde spielt der Baldrian dahingehend eine Rolle, dass man ihn in den Bienenkorb legen kann, sodass man das Schwärmen der Bienen verhindere und weitere anlocke. Dies kann z.B. nach meinen Wissensstand hilfreich sein, wenn man alle Bienen eines Volkes einsammele um den ganzen Bienenkasten an einen anderen Ort zu stellen."

Ich persönlich habe das noch nicht ausprobiert und kann das weder bestätigen noch dementieren. Was ich aber bei den Klotzbeuten mache, bevor ich Bienen einsetze oder ein Schwarm einzieht, ist, das Innere mit einer Honigtinktur, Propolis, einzustreichen. Überliefert ist auch, dass die Zeidler im Mittelalter eine Art geheime Mixtur hatten, mit der sie ihre Baumhöhlen "schminkten" (mein Film ab ca. 6:20). Woraus diese Mixtur bestand, kann man nicht genau sagen, aber ich vermute, dass es auf jeden Fall Honig, Propolis und Kräuter waren. Dass Baldrian dabei war, ist nicht unwahrscheinlich.

Es gibt noch eine Art Tradition beim Bau einer Klotzbeute - man legt einen kleinen Blumenstrauß in die Beute, um die Bienen willkommen zu heißen - dies soll ebenfalls aus der Zeit der Zeidler stammen (Film ab ca. 6:35).

Ach ja - danke für den schönen langen und informativen Artikel🐝

0
0
0.000
avatar

ich bin zurück.. aus der winterlichen Tiefe und des ewigen Hinterfragens ob ich weitermachen soll oder nicht :D
Nun leiste ich auch eine gewisse Vorarbeit, sodass ich nicht nur den Pflanzen einen Raum gebe, wenn ich sie sehe, sondern schon einiges über sie weiß, wenn ich sie dann sehe. ich werd wohl bisschen was raushauen die nächsten Tage.. damit ich, wenn ich dann weniger Zeit habe auch darauf zurückgreifen kann.

Deinen Film hole ich auf jeden Fall noch nach ;) gut, dass du es erwähnst.

Ich danke dir ebenfalls ! ^~^

0
0
0.000
avatar

Congratulations @charlissy! You received a personal badge!

Happy Hive Birthday! You are on the Hive blockchain for 3 years!

You can view your badges on your board and compare yourself to others in the Ranking

0
0
0.000
avatar

nice thanks for the reminder

0
0
0.000
avatar

Awesome work @charlissy! Your Hive achievements are truly inspiring. Keep it up!

BTW, help us keep the fun and badges coming for the Hive community. Check out our NEW proposal and consider supporting it.
All you need to do is to click on the "support" button on this page: https://peakd.com/proposals/331.
Thank you!

0
0
0.000
avatar

Huch, 3 Jahre bist du schon auf Hive?
Hab mir den Artikel zum Lesen offline gespeichert und gesichert.

0
0
0.000
avatar

ja... die zeit rennt dahin. einmal blinzeln und es ist wieder so viel vergangen. dabei kommt die zeit zu jedem augenblick dazu und verschwindet ja nicht. und das leben ist lang und somit nicht dramatisch :P
und in 2 monaten darf ich sogar casino spielen :D'

0
0
0.000
avatar

wie genau sicherst du die Beiträge?

0
0
0.000
avatar
(Edited)

Joplin, als Plugin in einem Browser.
joplin selbst ist eigentlich so eine Art Notizenprogramm.
Habe ich vor Kurzem entdeckt und finde es ziemlich cool.

Das für den Browser heißt Joplin Web-Clipper, sieht so aus.

image.png

https://joplinapp.org/

und innen als Beispiel so:

image.png

Ich glaube beim Web-Clipper funktioniert am besten "Clip simplified page". Da habe ich die Vor und Nachteile noch nicht so recht verstanden. Du kannst, aber musst natürlich nicht, auch Dinge in einer Cloud speichern.

Achso, und natürlich lässt sich das dann auch als pdf oder so exportieren.

0
0
0.000