Between Cider and the Edge – Nights in Sachsenhausen

It’s easy to forget that these crooked timbered houses belong to Frankfurt—a city that crowns itself in steel and glass. Here in Sachsenhausen, along cobblestone alleys and under tilted roofs, life feels handmade, slightly askew, but warm.

The youth gathers for “Äppler,” and when night descends, apple cider hums like background music. But look closely: it doesn’t end with the glass. Between laughter and clinking mugs, there lingers the quiet shadow of other highs. Not as raw as in the station district, where bodies lie sprawled across asphalt and faces have ceased to be faces—only masks, emptied of life. There, you wonder how obscene wealth and unashamed misery can exist side by side.

Sachsenhausen isn’t that—at least not yet. But it carries the memory of the abyss, a faint whisper trailing through the night. Perhaps everyone sharing a joint here knows that this moment isn’t pure ease, but a brief forgetting.

And I think back to Lauf an der Pegnitz, where beer at ten in the morning seemed folkloric, almost harmless. Here, the intoxication is urban—heavier, more dangerous. Germany does not live on postcards; it thrives in the twilight of its contradictions.



Zwischen Apfelwein und Abgrund – Sachsenhausen bei Nacht

Man könnte fast vergessen, dass diese Fachwerkidylle zu Frankfurt gehört – zu jener Stadt, die sich in Türmen aus Glas und Stahl selbst übertrifft. Hier in Sachsenhausen jedoch, zwischen kopfsteingepflasterten Gassen und schiefen Häusern, wirkt das Leben handgemacht, ein wenig schief, aber warm.

Die Jugend trifft sich hier zum „Äppler“, und wenn die Nacht sich senkt, ist der Apfelwein das Grundrauschen des Ortes. Doch wer genauer hinsieht, merkt: Es bleibt nicht beim Glas. Zwischen den Tischen, wo Gelächter noch echt klingt, liegt auch der leise Schatten anderer Rauschmittel. Nicht so unverhohlen wie am Bahnhofsviertel, wo Menschen quer auf dem Asphalt liegen, und die Gesichter, die man dort sieht, sind keine Gesichter mehr, sondern Masken, aus denen alles Leben gewichen ist. Dort fragt man sich, wie ein so obszöner Reichtum und so ein schamloses Elend nebeneinander existieren können.

Sachsenhausen ist noch nicht dort. Aber es trägt die Erinnerung an diesen Abgrund in sich – eine Ahnung, die wie ein leiser Nachhall durch die Nacht zieht. Vielleicht spüren es alle, die hier einen Joint teilen, dass der Moment nicht nur Leichtigkeit ist, sondern auch ein kurzes Vergessen.

Und ich denke zurück an Lauf an der Pegnitz, wo um zehn Uhr morgens schon Bier getrunken wurde – dort wirkte es folkloristisch, fast harmlos. Hier aber ist der Rausch urban, schwerer, ein wenig gefährlich. Deutschland zeigt sich nicht auf Postkarten, sondern im Zwielicht seiner Widersprüche.

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