Wechsel in die private Krankenversicherung - Darauf habe ich geachtet!
Hallo liebe DACH Community,
vor einigen Monaten bin ich in die private Krankenversicherung gewechselt. In diesem Beitrag möchte ich einmal auf Beweggründe eingehen und auf welche Dinge ich im Vorfeld geachtet habe.
Keine Angst der Beitrag wird keine Werbung für eine Versicherung und ich werde hier auch keine Anbieter nennen.
Viel Spaß beim Lesen!

Meine Beweggründe
Wenn man online auf das Thema "Private Krankenversicherung" angesprochen wird, dann versucht die Werbungen einen meistens über das "Preisthema" zu fangen. Diesen Ansatz kann ich persönlich verstehen. Immerhin macht es schon einen deutlichen Unterschied, ob man 1.000 € im Monat oder 400 € zahlt.
Für mich persönlich war dieser Spareffekt eher zweitrangig. Mich trieb viel eher der Eindruck an, dass die Gesetzliche Krankenversicherung immer teurer wird, aber die Leistung weniger oder teilweise komplett abgeschafft werden.
Zur Einordnung, ich bin 1992 geboren und alleine in dieser Zeit ist der Beitrag 12,7% auf 17,1% vom Brutto gestiegen. Natürlich sind im selben Zeitraum auch die Beiträge in die private Krankenversicherung erheblich gestiegen, allerdings mit einem feinen aber für mich wichtigen Unterschied.
Mit dem Abschluss der Police sichert man sich einen Leistungsanspruch, der anschließend nicht gekürzt werden kann. Da ich einen sehr ordentlichen Leistungsanspruch abgesichert haben wollte spare ich mit meiner Versicherung auch deutlich weniger, als möglich. Insgesamt zahle ich 790 € im Monat.
Worauf ich geachtet habe
Der aus meiner Sicht absolut wichtigste Punkt beim Wechsel in die PKV ist der Tarif. Ihr solltet unbedingt darauf achten, dass Ihr einen Tarif wählt, welcher nicht nach einer gewissen Zeit geschlossen wird.
Gerade online Versicherer werben mit sehr günstigen Tarifen. Diese werden nach einer gewissen Zeit geschlossen und danach kommen keine neuen Versicherten rein. Dadurch altert die Gruppe der Versicherten gemeinsam und es kommen sehr viele Zeitgleich in das Alter, wo man stärker auf medizinische Versorgung angewiesen ist. Solche Tarife werden zwangsläufig später überproportional teurer.
Der zweite wichtige Punkt war, dass ich eine sehr große Auswahl an Vorsorgeuntersuchungen und Maßnahmen habe, welche ich regelmäßig nutzen kann ohne Zusatzzahlungen leisten zu müssen.
Der dritte und letzte Punkt war der Rentenausgleich. Ihr könnt in der Police vereinbaren, dass Ihr in der beruflichen Zeit mehr zahlt und sich dafür der Beitrag zu Rentenbeginn um Summe X reduziert. Da in der beruflichen Zeit der Arbeitgeber die Hälfte der Beiträge übernimmt, kann man hier mit einem guten Hebel arbeiten.
So sichere ich mich ab
Die größte Angst bei der PKV ist aus meiner Sicht, dass diese im Alter zu teuer wird und man irgendwann mit einer Krankenversicherung die man sich nicht leisten kann da steht. Da die GKV immer direkt vom Einkommen abgezogen wird und in der Rente sogar nur noch einen Bruchteil kostet, ist sicherlich einer der größten Vorteile der GKV.

Allerdings verlieren viele den Weg bis dahin aus dem Auge. Der gesetzliche Beitrag wird für Spitzenverdiener alleine zum Jahreswechsel 2026 um 75€ im Monat ansteigen. Bedeutet viele die in die PKV wechseln könnten werden nächstes Jahr weniger Netto haben, als in diesem Jahr. Während meine PKV sich zum Jahreswechsel lediglich um 7€ verteuert.
Zuletzt muss ich nun doch einmal das Thema Geld sparen aufmachen. Obwohl ich mich für einen sehr hohen Leistungsumfang entschieden haben, spare ich durch durch den Wechsel in die PKV 120€ im Monat. Hinzukommt, dass wenn ich unter einer bestimmten Quote an medizinischen Ausgaben bleibe erhalte ich am Ende des Jahres 1,5 Monatsbeiträge erstattet.
Diese 120€ Ersparnis pro Monat spare ich in den FTSE All World High Dividende. Auch die Beitragsrückerstattungen werde ich, sofern ich welche erhalte, in diesen ETF anlegen. Damit möchte ich bis zu meinem Renteneintritt eine zusätzliche Säule aufbauen, welche in Alter die Kosten für meine Krankenversicherung deckt oder minimiert.
Zumindest wenn ich die Wertentwicklung des ETFs fortschreibe, dann sollte zu meinem 60 Geburtstag eine Betrag zwischen 220.000€ und 260.000€ in dem ETF enthalten sein und mir jährliche Ausschüttungen über 6.000€ einbringen.
Das ist natürlich ein sehr weiter und ein sehr theoretischer Blick in die Zukunft. Ich bin gespannt, ob ich in ein paar Jahren den Wechsel in die PKV bereuen werde.
Habt Ihr schon mal darüber nachgedacht in die PKV zu wechseln oder seid Ihr bereits gewechselt?
Bis zum nächsten Mal
Euer OGfox