Dividendenveränderungen Januar 2025
Der Blick auf das organische Dividendenwachstum macht mir am meisten Spaß. In diesem monatlichen Beitrag gehe ich kurz auf die Entwicklung des jeweiligen Unternehmens ein und teile meine Einschätzung mit.
Geordnet von der kleinsten bis zur größten Steigerung.
Datagroup (-33,3%)
Leider beginnt das Jahr direkt mit einer Kürzung. Der deutsche IT-Dienstleister hatte aber bereits Ende 2024 angekündigt, Aktienrückkäufe zu priorisieren und nicht mehr als 40 % vom Gewinn aus zu schütten. Deshalb bin ich sogar halbwegs zufrieden über die nicht ganz so große Kürzung. Aktuell profitiert Datagroup vor allem beim Umsatz vom Neukundengewinn und Upgrades der Stammkunden. Einhergehende Investitionen lassen allerdings die Margen sinken, so dass ich in diesem Jahr maximal mit einem gleichbleibendem Ergebnis rechne. In den kommenden Jahren sollte der Gewinn/Cashflow/Dividende wieder anziehen.
BB Biotech AG (-10,0%)
BB Biotech AG ist eine Schweizer Investmentgesellschaft, die in Biotechnologieunternehmen investiert. Sie ist im internationalen Vergleich eine der größten Beteiligungsgesellschaften in diesem Sektor. Auch hier habe ich die Kürzung der Dividende in Kauf genommen. Laut Dividendenpolitik konnte man davon ausgehen.
Seit 2013 verfolgt BB Biotech eine strukturierte Ausschüttungspolitik, die zum Ziel hat, den Aktionären jährlich eine Kapitalrückführung von bis zu 10% zu ermöglichen und die aus folgenden Komponenten besteht:
Berechnet auf dem volumengewichteten Durchschnittskurs der Aktie im Dezember des jeweiligen Geschäftsjahrs schlägt die BB Biotech eine Dividende vor, welche einer Dividendenrendite von 5% entspricht.
Dazu kommen mögliche Aktienrückkäufe im Rahmen des publizierten Aktienrückkaufprogramms im Umfang von jährlich bis zu 5% des Aktienkapitals. Rückkäufe erfolgen nach definierten Parameter.
STAG Industrial (+0,7%)
Der US-REIT (große Kunden sind Amazon, Coca-Cola oder DHL) trumpft wie in den letzten Jahren mit einer marginalen Steigerung auf. Nicht schlimm, denn ich bin hier relativ günstig eingestiegen und bei meinen Highyieldern auch schon mit einer gleichbleibenden Ausschüttung zufrieden. Operativ läuft es tatsächlich gut. So konnte man z.B. die Ausschüttungsquote seit 2020 von fast 86 % auf nun 74 % senken. So hege ich auch für 2026 Hoffnungen auf eine stärkere Anhebung. ;-)
BlackRock (+2,20%)
Zum dritten Mal in Folge eine kleine Erhöhung von der größten US-amerikanischen Investmentgesellschaft. Ich hatte auf etwas mehr gehofft, da die Ergebnisse das eigentlich hergeben. Andererseits wurden im letzten Jahr größere Übernahmen getätigt und das Geschäftsmodell optimiert. Man setzt verstärkt auf das an den Börsen beliebte Segment Private Equity. Da auch die ETF-Sparte iShares wie gewohnt performt blicke ich sehr positiv in die naheliegende Zukunft und erhoffe mir in 2026 eine Anhebung um 10%.
ASML (+4,90%)
So langsam kommen wir in Regionen, wo das Wachstum eher Laune macht. Allerdings hätte ich auch von ASML gerne einen Hauch mehr gesehen. Die Zurückhaltung aufgrund der weltweit angespannten Lage ist fast überall zu spüren. Kein Wunder, denn ASML kann sich mit seinen einzigartigen Maschinen zur Chipherstellung ganz schnell im Zentrum von Restriktionen und Exportbeschränkungen wiederfinden. Allerdings dürfte auch in den nächsten Jahren kein Weg an dem niederländischen Unternehmen vorbei führen. So sieht die langfristige Entwicklung aus. (Chart von Fastgraphs)
Canadian National Railway (+5,0%)
Auch bei meiner Eisenbahn im Depot ist das Management zurückhaltender als in der Vergangenheit. 2024 war zudem geprägt von Problemen wie Streiks, Unwettern und industrieller Schwäche. Für 2025 ist man wieder optimistischer und prognostiziert 10 - 15 % Gewinnwachstum. Weiter sollen innerhalb der nächsten 12 Monate bis zu 3 % der ausstehenden Aktien zurückgekauft werden. Meiner Meinung nach bleibt "CNR" einer der aktionärsfreundlichsten Titel aus Kanada. Möglicher Nachkaufkandidat.
S&P Global (+5,6%)
Ein kleiner Schritt in die richtige Richtung vom amerikanischen Finanzdienstleistungskonzern, nachdem man im letzten Jahr nur eine Minierhöhung schaffte. Dagegen läuft das Geschäft wie auf Schienen. Der Umsatz stieg um 14 %, der Gewinn gar um 25 %. Die Segmente Creditratings und Indizes (z.B. S&P 500) profitieren überproportional. Nächstes Jahr sollte eine zweistellige Erhöhung möglich sein.
Evolution Gaming (+5,7%)
Evolution AB ist ein Unternehmen aus Schweden, das Onlinespiele sowie Onlinecasinoangebote unter verschiedenen Marken anbietet. Bei diesem Wert bin ich noch relativ neu dabei und habe die Kursschwäche in 2024 und 2025 genutzt um eine erste kleine Position aufzubauen. 2024 kann man getrost als steinig und schwer beschreiben. Das Jahr war geprägt von Schwierigkeiten. Streiks der Mitarbeiter, Cyberangriffe im Onlinecasinomarkt in Asien und eine Verdopplung der abzuführenden Steuer in Schweden waren nur einige Probleme. Trotz dessen sind die Ergebnisse ordentlich ausgefallen und mit dieser Anhebung bin ich sehr zufrieden. 2025 kann eigentlich nur entspannter werden.
Novartis (+6,0%)
Beim schweizer Pharmariesen konnte 2024 dagegen nicht besser verlaufen. Nach dem Spin Off von Sandoz, dem Generikabereich, wächst der Dividendenaristokrat schneller als in den vergangenen Jahren. Dementsprechend traut sich das Management auch bei der Dividende mehr zu. 2025 sollte eine ähnlich hohe Steigerung möglich sein.
Booz Allen Hamilton (+7,8%)
"BAH" ist einer der führenden Technologieberater für die US-Regierung. Aufgrund der Ankündigung von Einsparungen unter Trump und Co. leidet der Kurs seit November 2024 und verlor fast 42 % seit dem Allzeithoch. Die Geschäftszahlen überzeugten und BAH stellte neue Rekorde auf. Der Auftragsbestand war noch nie so hoch wie zum Ende des Jahres. Aufgrund der Unsicherheit dürfte 2025, speziell vom Kurs her, sehr holprig verlaufen. Für mich ein potentieller Nachkaufkandidat bei Kursen um 80 Euro. (Aktuell ~100 Euro)
Investor AB (+8,3%)
Das wahrscheinlich namhafteste börsennotierte Unternehmen Schwedens befindet sich seit 2023 in meinem Portfolio. Über die Performance, seit Kauf knapp +70% inkl. Dividende, kann ich nicht klagen und auch die Dividendensteigerungen fallen erfreulich hoch aus. Die Finanzholding profitiert allgemein vom gut laufenden schwedischen Aktienmarkt. Die Position möchte ich langfristig zu einer Ankerposition ausbauen.
NexStar Media (+10,0%)
Der Valuetitel in meinem Depot. Nexstar Media Group ist ein Medienunternehmen, das lokale und nationale Nachrichten-, Sport- und Unterhaltungsinhalte über das Fernsehen und digitale Plattformen in den USA produziert und vertreibt. Alle 2 Jahre profitiert der Wert überproportional von Wahlen. Dieses Jahr konnte man wieder hervorragende Ergebnisse vorzeigen und erhöhte nach 50 % in 2022, 25 % in 2023 nun um 10 %. Die Aktie wird nur zum 8-10-fachen des FCF bewertet, da das herkömmliche TV-Geschäft auszusterben droht. Die Zahlen geben aber was anderes her und so kann das Management weiter jedes Jahr 8-9 % der ausstehenden Aktien zurückkaufen und seine Aktionäre erfreuen.
Fastenal (+10,3%)
Auch der Händler und Hersteller von Verbindungsmitteln wie Schrauben und Nägel leidet unter der Schwäche in der Industriebranche. Das Management lässt sich trotzdem nicht lumpen und hebt die Dividende 2-stellig an. Top! Das kann man sich auch leisten, denn Fastenal ist schuldenfrei ein quasi eine Cashmaschine. "Leider" ist die Aktie nach meinem Kauf in 2023 immer weiter davon gelaufen, so dass ich noch nicht nachlegen konnte. Derzeit ist mir das Papier ein Stück weit zu teuer.
Atoss Software (+26,0%)
Ganz eindeutig das Highlight im Januar, die Dividendenanhebung vom deutschen Softwareunternehmen mit dem Schwerpunkt auf bedarfsoptimierter Personaleinsatzplanung. (Workforcemanagement)
Auch hier verläuft das Wachstum seit einigen Jahren wie auf Schienen. Eigentlich würde ich meine Position gerne vergrößern. Allerdings notiert die Aktie bei einem KGVe von über 40 und ich warte noch auf eine günstigere Gelegenheit. Wobei man auf diesem Chart sieht, dass in der Vergangenheit bereits deutlich höhere Bewertungen bezahlt wurden.