Pflanzenkunde: Goldhirse - Panicum miliaceum

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In letzter Zeit habe ich mich ein wenig mit Getreide auseinandergesetzt, die dem Körper hilft und nicht schadet.
Denn in den Weizen, welchen wir heute kennen, sind viele vorteilhafte Wirkungen nicht mehr enthalten, weil so viel daran rum gezüchtet worden ist, dass es ertragreicher ist und gleichzeitig Insektenbefall abwehrt. Dies hat also mit den ursprünglichen Weizen-Getreide kaum noch etwas zu schaffen. Außerdem steht das Gluten in Verruf die Darmschleimhaut auf lange Zeit zu schädigen, indem sie den Darm verklebt. Daher stammt der Begriff "Klebestoff", welches ein weiteres Synonym für Gluten ist. Auch seht dieser Name für die Klebeeigenschaft, wenn man beispielsweise ein Brot backt. Ohne dem Gluten kann das Brot nicht aufgehen, sondern bleibt ein flaches Fladenbrot.

In diesem Beitrag möchte ich vorrangig über Goldhirse schreiben. Allerdings ist die Unterscheidung auf vielen Seiten sehr unkenntlich, was dazu führt, dass in diesem Beitrag vermehrte Fehler sich eingeschlichen haben. Seht diesen Beitrag als Versuch eine Übersicht zu gestalten.

Ich gebe zu, dass ich keine Ahnung habe, welche genaue Hirse-Art dies ist.. Im Englischen heißt es Millet, dann ist es wahrscheinlich aus der Millet Gattung.

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Systematik

Hirse ist eine Sammelbezeichnung für 10 - 12 verschiedene kleinfrüchtige Spelzgetreide-Gattungen mit zahlreichen Arten.

  • Familie: Süßgräser (Poaceae)
  • Gattung: Rispenhirse
  • Arten:
    • Braunhirse (Vollkornprodukt, damit reich an Silizium, Ballast- und Vitalstoffen)
    • Goldhirse (kann in höheren Mengen verzehrt werden als Braunhirse; wird ohne Schale verkauft und ist somit nicht so mineralreich)

weitere Hirsearten sind in diesen Gattungen:

  • Gattung: Sorghum (größere Körner (17 bis 22 Gramm Tausendkornmasse), höhere Erträge, als Lebensmittel und Vogelfutter)
  • Art:
    • Mohrenhirse oder Kafferkorn (Sorghum bicolor) (lassen sich nicht nur Körner verarbeiten, sondern auch die Halme aus denen Naturfasern hergestellt wird; auch zur Herstellung von Biogasen essentiell)
    • Faserhirse (besonders hoher Gehalt an Cellulose, wird energetisch genutzt, Produktion von Faserplatten)
    • Zuckerhirse (Herstellung von Bioethanol (USA), zur Verwendung als Biogassubstrat (DE), Tierfutter)

und

  • Gattung: Millet (kleinen Körner (rund 5 Gramm Tausendkornmasse), Lebensmittel und Tierfutter)
  • Arten:
    • Rispenhirse (zählte im mittelalterlichen Deutschland zur Hauptgetreideart)
    • Kolbenhirse (zählte im mittelalterlichen Deutschland zur Hauptgetreideart) (auch unter den Namen Fuchsschwanzhirse bekannt)
    • Perlhirse
    • Fingerhirse (höchster Calcium-Gehalt)
    • Zwerghirse (Teff)

Volkstümliche Namen

  • Besenkorn
  • Dari
  • Durrakorn
  • fröhliches Getreide
  • Frucht des armen Mannes
  • Guineakorn
  • Jowar
  • Milo
  • Sorgho
  • Sorghumhirse (aus der Gattung der Sorghum)

Braunhirse:

  • Braune Wildform

Englisch: Sorghum

Namensherkunft

Im Indogermanischen bedeutet Hirse "nahrhaft" und "Sättigung".
Das altgermanische Wort "hirsi" oder auch "hirsi" und "hirsa" bedeutet ebenfalls Sättigung, Nahrhaftigkeit oder Nahrung.

Geschichte/Mythologie

Hirse soll einer der ältesten Getreidearten sein, welche vor Jahrtausenden in Zentral- und Ostasien kultiviert wurde. Dahingehend ist sie einer der ältesten Kulturpflanzen, die als Nahrungsmittel wie auch als Heilmittel geschätzt wird.
Hirse gilt als "erstes Getreide in der Geschichte" und hat einen festen Platz in der Traditionellen Chinesischen Medizin.

Fuchsschwanzhirse (also Kolbenhirse aus der Gattung der Millet) wurde im nördlichen Teil Chinas häufig als Nährbrei oder Suppe für Schwangere oder Stillende verwendet. Dahingehend kommt die Schlussforgerung, dass sich Hirse für schwangere oder stillende Frauen eignet.

Nomaden und Halbnomaden in der Steinzeit haben die Hirse wohl genutzt.
So fand man in archäologischen Ausgrabungen in der Nähe von China und der Mongolei alte Samen von Rispen- und Kolbenhirse, die auf ca. 7000- 8000 Jahre v. Chr. datiert worden sind. Woanders steht geschrieben, dass die Körner 7000 Jahre alt sein sollen, was auf 5000 v. Chr. zurückführt. Die verschiedenen Internetseiten sind sich nicht einig. Und auch fand ich, dass archäologische Befunde beweisen, dass Hirse bereits vor 10.000 Jahren in vielen verschiedenen Teilen der Welt angebaut worden ist. Es wurde im Altertum in Asien und Europa flächendeckend angebaut und hat damit das Überleben vieler Kulturkreise gesichert. Es war nicht nur vielseitig, da es in Brei und Brot verarbeitet werden kann, sondern auch, weil es eine einfache und stark sättigende und wohlschmeckende Mahlzeit bieten kann. Allerdings ist zu beachten, dass ein Brot aus Hirse nicht aufgeht, wie wir es bei Weizen kennen. Denn damit das Brot aufgeht, benötigt es Gluten und dies ist nicht in der Hirse enthalten. Es gibt auch eine Theorie, dass in damaliger Zeit alle Brote Fladenbrote waren, da viele davon ausgehen, dass Weizen in seiner Ur-Form kein Gluten enthält und dies erst ein Ergebnis von Züchtungen ist, was dann allerdings nicht mehr Weizen genannt wird, sondern Ur-Getreide... was sehr unspezifisch ist und wieder zur Verwirrung führt: Ist dies nun ungezüchtetes Weizen oder eine komplett andere Getreideart?
Forscher von der Kiel Universität gehen davon aus, dass das Getreide in fernen Osten domestiziert worden sei und dann über die Seidenstraße nach Mitteleuropa gelangte. Denn Hirse war auch in Europa eine wichtige Lebensmittelquelle. Doch im 17. Jahrhundert verlor es an Bedeutung, da Hirse von Kartoffeln, Mais, Weizen und Roggen verdrängt wurde. Denn diese Lebensmittel sind ertragreicher als die Hirse. Dies führte dazu, dass die Hirse den Status eines zweitrangigen Getreides erhielt und nach und nach in Vergessenheit geriet.
Dennoch hat sich die Hirse als eines der Grundnahrungsmittel in Afrika und Asien bis heute durchgesetzt.
Erst seit ein paar Jahren feiert die Hirse ihren Comeback, da es aufgrund der Vorteile für die Gesundheit kaum mehr abzudenken ist. Auch möchte ich betonen, dass die Böden aufgrund der wiederholenden monokulturellen Großausweitung müde sind. Sie benötigen Abwechslung und ist der Anbau von Hirse ebenfalls vorteilhaft um die Böden von gezüchteten Arten zu entlasten.
Doch wenn die Böden nichts mehr herzugeben haben, kann es sich ebenfalls auf die Hirse auswirken, denn woher soll die Hirse dann ihre Nährwerte nehmen?
So beruhte lange das Angebot ausschließlich auf Importe aus den USA, Kanada und China. Mittlerweile bauen zahlreiche europäische Landwirte die (Rispen)Hirse wieder an, wie z.B. in Brandenburg (Deutschland), in Niederösterreich (Österreich) und im Zürcher Oberland (Schweiz).

Da der Anbau von Hirse in damaliger Zeit viel aufwendiger war als heute, gelten die kleinen Körnchen als ein Symbol für Fleiß und Fruchtbarkeit. Es entwickelte sich demzufolge der Brauch, dass man die Braut mit den Körnchen bewerfe. Dies ist also eine Besonderheit, da Hirse schwieriger zu beschaffen war, und dient dazu ihr die Eigenschaften, Fleiß und Fruchtbarkeit, zukommen zu lassen.

Hirse ist lange haltbar und wurde in Städten als Notreserve eingelagert. Daher rührt die Bezeichnung "Frucht des armen Mannes". Doch wenn es zehn Jahre zu keiner Hungerskrise kam, so wurde die Hirse als Almosen verteilt.

Symbol
  • Fruchtbarkeit

in Bhuddismus:

  • Demut
  • Einfachheit
  • in Verbindung mit der Vergänglichkeit (vielleicht weil man darüber nachdenkt, welche Lebensmittel man zu sich nehmen sollte)

in Hinduismus:
Im Hinduismus wird die Hirse zur Herstellung von Prasad benötigt, die eine gesegnete Speise ist, welche nach der gottesanbeten Ritual den Gläubigen gegeben wird. Solche Anbetungszeremonien werden Puja-Zeremonien genannt.
Der Verzehr von Hirse soll Segen und Glück der Göttin, Lakshmi, bringen. Diese hinduistische Göttin, ist die des Reichtums, des Wohlstands und der Fülle.

Afrikanische Traditionen veranlassen ebenfalls rituelle Zeremonien und Opfergaben an die Götter mit der Hirse. Es gilt dort als heiliges Getreide mit der Eigenschaft die Menschen mit ihren Ahnen und dem spirituellen Reich zusammen zu bringen. (Vielleicht ist hier auch einfach damit gemeint, dass mit einem dazu lernen mit den verschiedenen Lebensmitteln, dass man in sich selbst auch Denkprozesse und Erfahrungsprozesse anstößt, welche einen sonst gar nicht dazu veranlassen über spezifische naturgegebene Lebensmittel nachzudenken, die natürlich mit dem Geistlichen und auch das Materielle, welches an der Vergänglichkeit und damit den Ahnen hängt, zu tun haben.)

Das aus Hirse entstandene Bier wird vorzugweise in Westafrika auf Zeremonien und Feiern konsumiert.
Die Symbolik in afrikanischen Kulturen ist Fruchtbarkeit und Fülle, da es den Konsument die Kraft gibt, weiterzuleben (mal ganz plakativ beschrieben), um Wohlstand und Glück zu erfahren.

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Inhaltsstoffe

Es wird gesagt, dass Hirse das nährstoffreichste Getreide nach Hafer sei. (Während Hafer allerdings auch gluten hat, welches nicht sehr fördernd für den Körper ist, da es die Darmschleimhaut verklebt.)

alle Hirsen:

  • Ballaststoffe (sättigt langfristig)

  • Calcium (Körper für den Aufbau und Erhalt der Knochen)

  • Eiweiß (3,5g) (Versorgung der Muskulatur) (etwa so viel wie Weizen, Roggen und Hafer)

  • Essenzielle Aminosäuren (schnelleres und stärkeres Haarwachstum)

  • Fett (1,4g) (doppelt so hoch wie Weizen oder Roggen)

  • Fluor

  • Folsäure (Teilung, Neubildung und Regeneration von Körperzellen)

  • gesättigte Fettsäuren

  • Kohlenhydrate

  • Kollagen

  • Kieselsäure (Silizium) (mehr als in Weizen und Roggen) (Aufbau von Knochen, Zähnen, Haaren, Nägeln, Bindegewebe) (Silizium befindet sich viel in der Schale, dahingehend in Goldhirse weniger vorhanden, doch mehr Braunhirse)

  • Mineralstoffe:

    • Chlorid
    • Kalium
    • Kalzium (beeinflusst Blutdruck und ist an der Herz- und Muskeltätigkeit beteiligt)
    • Magnesium (mehr als in Weizen und Roggen) (Funktion von Muskeln und Nerven)
    • Natrium
    • Phosphor (Aufbau von Zellen und Erbsubstanz (DNA))
    • Schwefel (Gesundheit von Sehnen, Knochen, Knorpeln, Muskeln, Haut und Haaren bei und ist Bestandteil von Insulin, ein Hormon, das die Aufnahme von Blutzucker in die Zellen steuert)
  • Spurenelemente:

    • Eisen (Sauerstofftransport im Blut, die Zellatmung und die Energiegewinnung, sorgt dafür, dass Sauerstoff sich in Muskeln ansammeln) (mehr als in Weizen und Roggen)
    • Fluorid
    • Iodid
    • Kupfer (starkes Antioxidant, stützt Zellstoffwechsel und Bindegewebe)
    • Mangan
    • Zink
  • sekundäre Pflanzenstoffe wie:

    • Polyphenole, darunter Phenolsäuren, Flavonoide und Tannine (Gerbstoffe)
    • Phytinsäure (bindet Mineralstoffe, die dann nicht mehr vom Körper aufgenommen werden können. Allerdings weist dieser Stoff ebenfalls antioxidative Eigenschaften auf. Phytinsäure kann durch vorheriges Einweichen verringert werden)
    • Oxalsäure
  • Vitamin B1 Thiamin (Stärkung von Stoffwechsel, Muskeln, Nerven, Konzentration und körperliche Leistung)

  • Vitamin B2 Riboflavin

  • Vitamin B3 Niacin/Nicotinsäure (wirkt sich positiv auf Blutfett aus, senkt LDL-Cholesterin, gegen Depression, Schlafstörungen und Nervosität)

  • Vitamin B3 Niacinäquivalent

  • Vitamin B5 Pantothensäure (Stärkung der Haut und Haare, entzündungshemmend, stresslindernd)

  • Vitamin B6 Pyridoxin (Verwertung von Eiweißen, Stärkung der Nerven und Immunabwehr)

  • Vitamin B7 Biotin (Vitamin H)

  • Vitamin B9 (Folsäureformen)

  • Vitamin E Tocopheroläquivalent (schützt die Zellen vor Schädigungen durch radikale Sauerstoffverbindungen)

  • Vitamin K1 (Phyllochinon)

  • wenig Kalorien (somit gut zum Abnehmen)

  • Wasser (70% der Hirse besteht aus Wasser)

  • sekundäre Pflanzenstoff Phytinsäure (bindet Eisen, Magnesium, Zink, wodurch es nicht in unseren Körper aufgenommen werden kann.. -> Hirse vorher waschen z.B. in Wasser einweichen.. allerdings werden B-Vitamine dann auch gelöst, weil wasserlöslich)

An der Farbe der Hirse kann man erkennen, welche Stoffe vorwiegend vorkommen..
Gelbe Hirse:

  • reich an Beta-Carotin (auch Provitamin A genannt, was eine Vorstufe des Vitamin A ist) (besonders gesund für die Augen)
  • Vitamin C (Fördert die Aufnahme von Eisen)

rot und braun:

  • hohe Konzentration an Antioxidantien
  • Anthocyane (Flavonoide)

durchscheinende oder glasige Körner:

  • hoher Eiweißgehalt

Mohrenhirse:

  • 60-75 % aus Kohlenhydraten
  • 8-13 % aus Proteinen
  • 4-6 % aus Fett
  • Vitamin A
  • Zink
  • Eisen
  • essentielle Aminosäure

Wirkungen

  • aufbauend

  • antioxidativ (binden von Freien Radikalen)

  • antimikrobiell

  • antifungal

  • blutdrucksenkend (im Normfall)

  • blutdruckregulierend

  • cholesterinregulierend

  • entwässernd (v.a. Nutzen von der ballaststoffreichen Hirse)

  • entgiftend

  • entzündungshemmend

  • haarwachstumsfördernd

  • kräftigend für Nägel und Zähne

  • nervenstärkend

  • trocknend

  • verjüngend

  • wirkt basisch, basenbildend

  • wärmend

  • nicht schleimbildend, da glutenfrei

Pearl Millet

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Anwendungsgebiete

v.a. Menschen mit einer Glutenunverträglichkeit (Zöliakie) profitieren von der glutenfreien Hirse.
Bei Zöliakie handele es sich um eine Systemerkrankung, wobei der Körper auf Gluten reagiert. Gluten besteht aus Prolamin und Glutelin, wobei Prolamin der Stoff ist, die Zöliakie hervorruft.
Prolamin hat je nach Getreideart andere Bezeichnungen, so wird er bei Weizen Gliadin genannt.
Mögliche Langzeitfolgen von Zöliakie sind: Gewichtsverlust, Durchfall, Eisenmangel, Knochenschmerzen, Osteoporose, Menstruationsstörungen, Migräne, Depressionen und Unfruchtbarkeit.

  • Anämie, also Eisenmangel (Hirse hat viel mehr Eisen als jegliches Getreide)
  • Abnehm-Diäten (Uns ist bekannt, dass die Magenwand sich je nach Portion dehnen kann. Da die Hirse durch den hohen Anteil an Ballaststoffen und Kohlenhydraten sehr sättigend wirkt, muss sich die Magenwand geringer dehnen. Der Konsum von Hirse auf Langzeit folgt dazu, dass zukünftige Mahlzeiten ebenfalls geringer ausfallen, was zur Folge hat, dass der Nahrungsbedarf geringer wird, was zu einer Gewichtsabnahme führe kann)
  • Bindegewebsschwäche
  • Candida albicans
  • chronische Erschöpfung (traditionelles Mittel)
  • Diabetes
  • Erkältung
  • Erkrankungen der Gefäße
  • Energieverlust
  • Übergewicht
  • Glutenunverträglichkeit (Hirse hat kein Gluten)
  • Gleichgewicht im Säuren-Basen-Haushalt
  • Gelenkbeschwerden, Gelenkschmerzen
  • Gefäßverkalkung
  • Hautalterung
  • Haarausfall
  • Hämorrhoiden
  • Innere Unruhe
  • jahreszeitlich bedingten Depressionen
  • Krampfadern
  • Konzentrationsschwäche (traditionelles Mittel)
  • Magen-Darm-Erkrankungen
  • Müdigkeit
  • Myome (gutartige Geschwulste in oder an der Gebärmutter)
  • Pilzerkrankungen
  • Rissige Nägel
  • Stabilisierung des Blutzuckerspiegels
  • Verdauungsbeschwerden (Es heißt, dass ein geschwächtes Verdauungssystem diese Symptome beinhaltet: ausgeprägtes Grübeln, Ängste, Antriebslosigkeit)
  • Vergesslichkeit (traditionelles Mittel)
  • Vorbeugung von Heißhunger

TCM:

  • Blut tonisierend
    • Augentrockenheit
    • Haarausfall
    • Laktationsmangel
    • Milchbildungsmangel
    • Nägel brüchig
  • festigend und leicht kühlend: für Menschen mit Hitzesymptomen also Innerer Hitze
  • feuchtigkeitsregulierend
  • Hitze regulieren und Toxine ausleiten
    • Darminfekt
    • Diarrhö
    • Durchfall
    • Gastritis
    • Lebensmittelvergiftung
    • Magenschleimhautentzündung
    • Übelkeit akut
  • harmonisierend auf Qi
    • Appetitlosigkeit
    • Bindegewebeschwäche
    • Diabetes mellitus
    • Diarrhö
    • Durchfall (Hirse rösten und kochen)
    • Fehlgeburtneigung
    • Knochenschwund
    • Muskelschwäche
    • Neurasthenie
    • Nervenschwäche
    • Osteoporosis
    • Sehnenschwäche
    • tonisiert Nieren-Qi
    • Zahnen der Kinder (Hirsekissen)
    • Zahnzerfall
    • Zahnschmelzrückgang
  • Qi Regulierung und Bewegung
    • gegenläufiges Magen-Qi
    • Brechreiz
    • Erbrechen
    • Übelkeit am Morgen (Hirsesuppe oder Congee)
    • PMS, Prämenstruelles Syndrom
  • Stärkung des Magen-Qi
  • Schleim auflösen/transformieren
    • Arteriosklerose-Prophylaxe
    • Krebs-Prophylaxe
    • Schleim
  • strahlende Haut
  • Unterstützung der Milz
  • verdauungsstärkend

Hirse ist dem Element Erde zugeordnet. Dieses steht im Allgemeinen für Stabilität, Nähren und Balance. Außerdem umfasst das Element Erde die Funktionskreise von Magen und Milz, welche in der TCM essenziell für die Umwandlung von Nahrung in Qi (Lebensenergie) und Blut sind.

TEN (Traditionelle Europäische Naturheilkunde):

  • befeuchten / nähren und wärmen
    • Appetitlosigkeit
    • Arteriosklerose-Prophylaxe
    • Augentrockenheit
    • Bindegewebeschwäche
    • Diabetes mellitus
    • Fehlgeburtneigung (Hirsesuppe)
    • Haarausfall
    • Knochenschwund
    • Krebs-Prophylaxe
    • Laktationsmangel
    • Muskelschwäche
    • Neurasthenie
    • Nägel brüchig
    • Milchbildungsmangel
    • Osteoporose
    • Sehnenschwäche
    • Zahnzerfall
    • Zahnschmelzrückgang
  • trocknen und wärmen
    • Brechreiz
    • Erbrechen
    • PMS, Prämenstruelles Syndrom
    • Übelkeit am Morgen (Hirsesuppe)
  • Schärfen ausleiten
    • Candida albicans
    • Darminfekt
    • Diarrhö
    • Durchfall
    • Gastritis
    • Lebensmittelvergiftung
    • Magenschleimhautentzündung
    • Pilzerkrankungen
    • Übelkeit akut

TCM und TEN Kontraindikationen:
Bei ganz schwacher Verdauung. Bei ständig wässrigem Stuhl. Bei Kälte im mittleren Erwärmer zuerst anrösten. Hirse sollte vor dem Kochen heiss gewaschen werden um den bitteren Geschmack auszuschwemmen. Der bittere Geschmack kommt von ranzigen Fetten und Saponinen, die den Magen reizen können. (Fette und Saponine sind somit nicht komplett schlecht, außer wenn sie ranzig werden.)

Nur unter "Millet" angegeben.
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Anwendungsbeispiele

  • Auflauf

  • Bier (v.a. in Afrika) z.B. zu Dolo, Tella oder Pombe

  • Babybrei

  • Brei

  • Bratlinge aus Hirse

  • Brot mit Mehl aus Goldhirse, wird zu Fladenbrot

  • Dessertcreme (länger kochen, dann pürieren und z.B. mit Zimt und Apfelmus servieren)

  • Fladen

  • Füllung für Gemüse z.B. Paprika, Kürbis, Zucchini

  • Futter für Vieh

  • Grütze

  • Gebäck mit Mehl aus Goldhirse

  • gekocht mit Milch und Obst zu Brei

  • geröstet

  • gekocht (z.B. 1 Tasse Hirse auf 2 Tassen Wasser, 5 min kochen lassen und dann 20 min zugedeckt ziehen lassen)
    Ich bereite es folgend zu:
    1 Tag vor dem Gericht die Hirse in Wasser einlegen, sodass es einweicht. Am nächsten Tag 1 Tasse Hirse auf 2 Tassen Wasser in die Pfanne und köcheln lassen. In der Zeit würze ich die Hirse, so, dass das Wasser die Gewürze aufnimmt und das Wasser nach den 5 Minuten köcheln dann 20 Minuten zugedeckt in die Hirse ziehen kann.
    Wenn ich die Hirse 1 Tag vorher nicht ansetze, bekomme ich Blähungen.
    Wenn ich die Hirse 1 Tag vorher ansetze und das Wasser, mit dem ich es ansetze, nicht wegschütte, bekomme ich Durchfall.
    Wenn ich die Hirse 1 Tag vorher ansetze und das Wasser, mit dem ich es ansetze, wegschütte und neues Wasser zum Köcheln nutze, gehts meinem Darm gut.
    Auch habe ich spezifische Angaben gelesen, dass man das Wasser, in dem es angesetzt wird, wegschütten sollte und neues zum Kochen benutzen, hinzufügend zu meinen eigenen Erfahrungen.

  • Haaröle

  • Hirsekissen als Wärme- und Kältetherapie (z.B. bei Verspannungen, Kopfschmerzen, Muskelschmerzen, Verstauchungen, Prellungen, Menstruationsbeschwerden sowie müde und schwere Augen) z.B. in Form eines Plüschtieres

  • Kosmetik

  • Muffins

  • Mehl in Müsli, Smoothies und Joghurt

  • Nahrungsergänzungsmittel

  • Obstsalate

  • Porridge

  • Pfannkuchen

  • Shampoos

  • Seren (Mehrzahl von Serum)

  • süße herzhafte Gerichte

  • Suppe

  • Schnaps aus China mit dem Namen Maotai

  • Toniken

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verwendete Pflanzenteile

Merkmale

  • Wuchseigenschaften: anspruchslos, dürreresistent, einjährig
  • Wuchsform: Busch mit mehreren Stängeln
  • Wuchshöhe: 0,45 - 1,5 m
  • Boden: trocken, arm
  • Wurzel: 1,5 m tief und geht in die Breite 1- 1,2 m
  • Stiel: zylindrisch, hohl und bis zu 10 Knoten
  • Blatt: linear, lanzettlich, 18 - 65 cm lang, 1,5 - 4 cm breit, grün mit rötlicher Tönung
  • Blüte: Rispenblütenstände, 10-60 cm lang mit 10-40 Seitenästen
  • Einzelne Blüte: einblütige Ährchen, 3 - 6 cm groß
  • Geschlecht der Blüten: bisexuell (das erste mal so gelesen)
  • Korn: wird mit harten, glänzenden Schuppe dicht bedeckt; Korn bis zu mm groß
  • Farben: gelb, rot, braun, fast weiß
  • Geschmack: mild, leicht nussig, leicht bitter

Vorkommen

wärmere Gebiete

  • Europa, bspw. Österreich
    Importe aus:
  • China
  • Indien
  • Kanada

im Handel

Die Braunhirse wird im Supermarkt ungeschält verkauft und ist damit vollwertig.
Während die Goldhirse kein Vollkornprodukt ist, da sie immer geschält im Handel vertrieben wird. Sie wird nämlich oft ohne Schale verkauft, da die Schale unverdaulich für unseren Magen ist. Dadurch, dass die Goldhirse entspelzt wird, wird der Keimling der Hirse beschädigt und ist somit nicht mehr keimfähig. Auch heißt es, dass geschälte Goldhirse weniger Nährstoffe in sich hat als ungeschälte Goldhirse. Dennoch hat geschälte Hirse 4x mehr Kieselsäure als geschälter Weizen.

Braunhirse wird meist als feines Pulver, also Mehl, verkauft. Dies kann man esslöffelweise in Mahlzeiten, Müslis, Smoothies oder Getränke als Nahrungsergänzungsmittel untermischen. Da Pulver mehr Oberfläche aufweist und auch die Prozedure, also das kleinmahlen, keine Nährstoffe zerstört, ist es viel aufnahmefähiger für den menschlichen Organismus.

Sammelhinweise

  • Lagerung: trocken, kühl, lichtgeschützt; nicht lange Lagerfähig aufgrund des hohen Fettgehalts

mögliche Nebenwirkungen:
Hirse enthält Dhurrin, welches die Funktion des Schutzes für die Pflanze hat. Die in Europa kultivierte Rapshirse weist deutlich geringere Mengen auf. Am wenigsten von dem Dhurrin betroffen sind die gelben Sorten, v.a. die Goldhirse. Wenn die Pflanze verletzt wird, setzt sie Blausäure frei. Diese Blausäure (welche außerdem auch in rohen Holunderbeeren ist) kann den Jodstoffwechsel beeinträchtigen und im schlimmsten Fall die Schilddrüse vergrößern. Dahingehend wird geraten, dass Menschen, die sowieso schon an einer Schilddrüsenunterfunktion leiden, auf Hirse verzichten sollten.

Durch den Quellvorgang und das Kochen baut sich die Phytine in der Hirse ab.
Auch ist Oxalsäure in der Hirse vorhanden, die Kalzium bindet und damit unter Umständen Nierensteine bilden kann. Dies ist besonders für ungeschält verarbeitete Braunhirse wichtig zu wissen. Oxalsäure kann durch Erhitzen, Einweichen, Fermentieren und Keimen reduziert werden.

Der Jodstoffwechsel könnte eingeschränkt werden und dadurch ie Schilddrüse sich vergrößern, was wiederum zu einem sichtbaren Kopf führt, da das cyanogene Glycosid bei seiner Spaltung Dhurrin Blausäure freisetzt.
Es gilt als ein kropfbildendes Lebensmittel und sollte von Menschen, die an Schilddrüsenunterfunktion und/oder Jodmangel leiden, gemieden werden. (Keine Ahnung, ob das so stimmt) Allerdings sind alle Hirsearten unterschiedlich. Dhurrin ist besonders in Perlhirse und Sorghumhirse, nicht aber in der in Europa meist konsumierten Rispenhirse.
Auch kann man einen Jodstoffwechsel vorbeugen, da diese Krankheit ein Resultat aus einem Mangel an Selen, Zink und Eisen ist. Dabei sind Eisen und Zink in größerem Ausmaß in Hirse enthalten.
Auch steht Flavonoide im Verruf, dass es bei einem bestehenden Jod-Mangel zu einer Vergrößerung der Schilddrüse führen kann - evtl auch, weil die Schilddrüse aktiviert wird ? (5 BN)

Zöliakie Erkrankte oder Leute, die im Magen-Darm empfindlich reagieren, sollten nur geschälte Hirse zu sich nehmen, da angenommen wird, dass die harten Bestandteile, die Kieselsäure enthalten, die Schleimhäute in Magen und Darm reizen können. - Während Kieselsäure ein ultra guter Wirkstoff ist im Bezug auf Gewebswachstum. Schmerzen können auch "Umbauschmerzen" sein. ..

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Verwechslungsgefahr

  • Alle Hirsearten miteinander verwechselbar.

Prüft selbst den Beitrag nach. So viele Angaben über Hirse sind soooo kompliziert zu entziffern und zu verstehen, ob sie jetzt selbst Goldhirse verwechseln oder allgemein von Hirse schreiben, usw.

Hinweis!

Bei Verbesserungsvorschlägen, Fehlern und Inspirationen bitte ich um Korrektur. Der Beitrag ist nicht vollständig und es ist noch lange nicht alles über diese Pflanze gesagt.
Dieser Beitrag dient nicht als Heilversprechen, sondern als Zusammenstellung, was ich über die Pflanze im Internet finden konnte. Das bedeutet auch, dass nicht alles, was über die Pflanze gesagt wird, auch komplett der Wahrheit entsprechen muss. Wenn du die Pflanze einnimmst, bedeutet es nicht, dass du automatisch von all deinen Krankheiten befreit bist, doch du kannst sie als Begleitmittel nutzen und um dich wieder mit der Natur zu verbinden.

Da ich für Eigenverantwortung bin, wünsche ich mir, dass ihr euch selbst informiert, wenn ihr eine Pflanze einnehmen wollt, und nicht nur auf diesen Beitrag vertraut, sondern euren eigenen Weg findet mit der Natur zusammenzuarbeiten.

Dann wünsch ich euch viel Spaß bei eurer Reise mit der Natur :)

~charlissy

Quellen:
t.me/vaterlaendischer_weiberbund
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