Lange Haare haben ist eine Kunst

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(Edited)
Ich habe mir meine eigenen Puzzle-Stücke zusammen gebastelt, da ich wissen wollte, wieso sich mancherlei Aberglaube und Tradition all die Jahre durchgesetzt hat.

Lange Haare haben ist nicht nur wegen der Gesundheit, sondern es ist eine Kunst sie zu haben.
Es ist eine handwerkliche Kunst seine Haare (und sich selbst) zu kultivieren (ohne Geld aufwenden zu müssen.)
Dabei möchte ich allerdings von Aspekt absehen, dass lange Haare nicht bedeutet, dicke Haare zu haben.
(Und von den Aspekt viele Produkte ausgeben zu müssen - Ich habe für die direkte (oberflächliche) Haarpflege höchstens 2x im Jahr Apfelessig gekauft und Kokosöl)

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Lange Haare kannst du auch mit wenig Haaren haben.

Doch wie?

Für dicke Haare gebraucht es allerdings vorwiegend mehr Nährstoffe, insbesondere Silizium.

Im Brauchtum, Aberglaube und bspw der Vedischen Tradition finden wir viele solcher Praktiken:

Die Haare mit einem feinem Kamm von Haaransatz bis nach unten durchstreichen (können).

Der Aberglaube besagt, dass wenn du deine Haare durch kämmst, du sie mit deinen Gedanken und Intentionen aufladen/energetisieren kannst. Das bedeutet, du gibst deine eigene persönliche Energie während des Tuns des Haarekämmens in deine Haare.
Es geht also um den Prozess und den Weg, den du machst, sodass sie so sind, worauf du Wert legst. Es ist also eine Prozessarbeit und im Aberglauben heißt sowas Ritual. In der Moderne heißt sowas schlichtweg Gewohnheit oder Routine.
(Wenns um Rituale geht, dann kann man ins Haare Kämmen noch vielerlei hinzufügen wie bspw während des Haare Kämmens irgendeine Pflanze räuchern)

Um den Aberglauben herum kann man natürlich dann Fragen stellen, wie:

Worauf lege ich wert?

Und der Kernpunkt von der Materie ist, bspw:

  • Dicke Haare?
  • Lange Haare?

Immateriell gesehen kann man sich natürlich fragen, ob man überhaupt auf wellige oder glatte Haare, helle oder dunkle Haare wert legt. (Man kann ja auch mit Kräutern ohne Chemie Haare färben)
Immateriell gesehen also geht es um die Frage: Lege ich einen Wert auf mich, worin auch meine Äußerlichkeit?
Natürlich kann man auch eine schöne äußere Oberfläche haben und auch lange Haare, doch gleichzeitig in die Kopfhaut fett Chemie stopfen und fett Geld für Keratin-Marketinprodukte ausgeben und gleichzeitig keinen Wert auf sich selbst legen in dem Sinne, dass man sich selbst kultiviert und den eigenen Selbsterkenntnisweg.
Während natürlich man auch auf die Selbsterkenntnis fokussiert ist und dann die Haare einen nicht besonders kümmern. Woraus sich dann Dreadlocks entwickeln, weil die Haare, egal welche Struktur, von der Natur aus sich zu Knoten verbinden und ineinander verhädern und nach einer Zeit einfach zusammen wachsen. Dahingehend kommt natürlich auch der Kult(ivierung) der Dreadheads - unterbewusst. Denn spirituell gesehen sind Dreadlocks ein Symbol für Freiheit. Während die Leute, die sich Dreadlocks von anderen machen lassen, also ihre Haare von jemand anderen verhädern und Geld dafür zahlen, lediglich Freiheit (unterbewusst) anstreben. Ob das nun die Freiheit von sozialen Normen ist oder dem Bestreben Anders zu sein, also aus der Masse herauszustechen, ist eine andere Medaille.

Kann das auch jemand anderes seine Energie in meinen Haaren belassen?
Natürlich, denn es kommt immer auf denjenigen an, der im Tun des Haarekämmens ist. Es geht um den Weg und den Prozess selbst dahin.

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Nun, kommen wir zum Praktischen bzw Handwerklichen Teil dieses Beitrages, was die Praktiken des Aberglaubens bestätigt.

Um lange Haare zu haben bedarf es nicht nur der Gesundheit, sondern der Handhabung.
Denn wenn die Haare auf eine gewisse Länge sind, indem man bspw nur einzelne Strähnen den Spliss wegschneidet, dann muss man diese langen Haare auch halten können. Und soll das wöchentlich ewig Spliss wegschneiden sein? - so wie es Influencer sogar empfehlen.

An diesem Punkt wird gerne empfohlen, die Haare zu ölen.
Doch das ist auf lange Sicht auch Kontraproduktiv für die Gesundheit der Haare. Denn die Farbe des Haares sind im Prinzip auch das, was es vom Licht zurückreflektiert. Doch wenn ich dies blockiere, mit einer Ölschicht zwischen Haarstruktur und "Luft" (also auch Licht), dann kann das Haar auch die Farbe nicht zurückreflektieren.
Wie komme ich auf diesen Ansatz, dass das Haar es zurückreflektiert?
Nun, das mag wohl vielen aufgefallen sein: Der Kopfansatz ist dunkler als die Spitzen. Das liegt daran, dass die Spitzen schon viel länger der Sonne ausgesetzt waren und damit ausbleichen.
Der Kopfansatz kann sich auch ändern, denn wenn man anfängt dort auch zu ölen, verstopft man die Poren bzw bildet eine Ölschicht (andere nennen es Schutzschicht vor UV-Strahlung, da UV-Strahlung schädlich angeblich). Damit werden die Haare am Kopfansatz dunkler - was viele Blondinen im Alter bemerken (bevor sie Ergrauen).
Also wenn ich auf meiner Kopfhaut vermehrt nicht nur meinen eigene Körperflüssigkeit ausscheiden lasse, sondern auch andere Stoffe darauf mache, dann blockieren alle Stoffe den natürlichen Austausch vom Inneren nach Außen.
Die einen mehr schädlich, wie Chemikalien und Pestizide, die anderen weniger, wie Öle - doch beides nicht sinnvoll.
Nur dass Öle auch gerne mal verranzen können und es dann zu einem miesen Geruch führt. Außerdem kann man sich mit stark geölten Haaren nach der Haarwäsche nur mit Wasser nicht die Haare komplett von unten nach oben kämmen, was dann beim Haarekämmen vermehrt an der Haarwurzeln zieht, wodurch Haarausfall entsteht.

Dahingehend eignet es sich eher Öle für die Spitzen zu verwenden, sodass diese nicht austrocknen.
Denn damals haben die Frauen gar keine Öle verwendet, sondern die Körperflüssigkeit aus der Kopfhaut mit dem Kamm bis nach unten gestrichen, sodass die Haare angenehm geschmeidig waren. Nicht zu fettig, da alles verteilt, und wenn sie zu trocknen beginnen einfach mal Waschen. Damit regulieren sie sich also selbst. (Da die äußerste Schicht der Haut Stoffe von Innen beherbergt, was von Innen nach Außen gedrückt/transportiert wird, und dann jene mit der Luft oxidieren bzw antrocknen, bis sie irgendwann von selbst abfallen oder entfernt werden (wie mit Wasser waschen).)
Die übermäßige Fettaussonderung ist erst eine Erscheinung der Moderne. Damit möchte ich nicht sagen, dass die Menschen damals nur trockene Kopfhaut hatten - Nein. Zu trockene Haut ist ebenfalls schädlich und resultiert aus einer geringen Wasseraufnahme.
Die Weiber, die lange Haare haben, wissen einfach wie sie es machen müssen - und das zumeist unbewusst.
Und das liegt daran, dass sie es sich abgeschaut haben - oder weil ihre Oma's ihre Haare als sie kleine Magde sorgfältig Strähne für Strähne gekämmt haben. Die bereitstellende Oma kultiviert halt die (Haare der) Magd und nicht mehr ihre(s Selbst) Haare - weil Haarepflegen Zeit benötigt, lange Zeit.
Und wenn man dann als Kind schon lange Haare hat, dann gehts nur ums Halten (also nicht austrocknen lassen, was Spliss verursacht, und immer auf die selbe Länge schneiden).

Doch wie lange dauert es denn bis man Haare bis zum Gesäß "bekommt"?
Etwa 3 Jahre, wenn sie schulterlang sind. (von Neugeborenen bis 7-Jährigen dauert es länger, da sie erst von Kopfansatz überhaupt entwickelt werden müssen)
Also 3 Jahre lang muss man sich einfach nur gewahr sein, wie man sie kämmt und gegebenenfalls an den Spitzen ölt, dann kann man auch lange Haare haben.

Bei meinem Selbstexperiment, während ich verschiedenste Medaillen der selben Seite gesehen habe, habe ich Haarausfall nur erlitten als ich noch keine Nährstoffe hatte. Danach war es kein Haarausfall direkt, sondern das Ziehen an der Haarwurzel, da sie verknotet sind. Ob gefettet oder trocken in beiden Fällen ziehst du dir selbst die Haare aus und hast Haarausfall.

Apfelessig dient zur Reinigung - als Haushaltsmittel als auch wie auf der Kopfhaut. Doch es trocknet aus und danach muss die bestrichene Stelle auch wieder befeuchtet werden. Durch Wasser trinken und eigenen Körperflüssigkeiten - Idealerweise.

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Also:
Für mich ist lange Haare haben eine Kunst.
Eine Kunst, die nicht direkt voraussetzt, dass der Einzelne "Perfekt" ist, weil sein Genpool perfekt wäre.
~Ich breche ein paar Vorurteile auf, die aus Naivität entsteht~
(Naiv ist nicht nur das "Kind", es sind all jene, die lediglich in (Ideal-/Horror-)Vorstellungen leben)

Aus dem Brauchtum resultiert der Aberglaube

UND die moderne Wissenschaft

Danke für die Aufmerksamkeit - Ich belasse das Thema vorerst und richte meinen Fokus weniger auf Äußerlichkeiten. (Ein perfekter Haushalt sagt nichts über die Spiritualität eines Menschen aus ;P)

bye,

~charlissy



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