Heilerde in der Naturheilkunde
Einige Menschen greifen nicht auf Zeolith zurück, sondern schwören auf die Heilerde. Diese hab ich bisher nur ein paar Mal probiert und bevor ich was ausprobiere, recherchiere ich mich Stunden und Tage durch...
Was ist Heilerde?
Vorab: "Heilerde" ist ein geschützter Begriff und bedarf einer arzneilichen Zulassung.
Heilerde ist ein natürliches und mineralisches Pulver, welches aus Torf, Lehm, Löss und Tonerde gewonnen wird, wie auch Moorböden.
Dann wird die Heilerde fein gemahlen, sodass es viel Oberfläche aufweist.
Ähnlich wie Zeolith hat Tonerde eine feine Struktur, die eine hohe Fähigkeit haben, Stoffe an der Oberfläche anzulagern, was man Adsorption nennt. Desweiteren kann es Stoffe in sich aufnehmen, was Absorption genannt wird. Somit werden wohl Giftstoffe in dieses strukturelle Gewebe aufgenommen, sodass sie nicht frei im Körper zirkulieren. Demzufolge ist es wohl am sinnvollsten, wenn man CDL mit Heilerde kombiniert, sodass CDL die Giftstoffe im Körper löst und Heilerde sie gleich in sich aufnimmt, sodass die Giftstoffe nicht in die Blutkreisbahn gelangt und es zu einer Blutvergiftung kommt.
Blutvergiftungen sind nämlich die häufigsten Erscheinungen, wenn man entgiften will, da die gelösten Giftstoffe nun frei zirkulieren können. Der Körper bindet nämlich die Giftstoffe so, dass sie das körperliche System nicht weiter beeinträchtigen. Auch wichtig ist anzumerken, dass Parasiten somit auch ihren sinnvolle Aufgabe nachgehen, undzwar freie Giftstoffe, wie Schwermetalle, zu binden. Wenn man den Parasit vollständig ausscheidet, hat man auch einen großen Teil von Schwermetallen los. Doch wenn man diesen zerstückelt, wie es so oft mit CDL geschieht, ist es nicht zum Vorteil des menschlichen Körpers.
Nach den gängigen Narrativ hat sich dieses homogene Löss während der letzten Eiszeit gebildet, als die Erde von dicken Eisschichten bedeckt war. Die schwere Last des Eises hat wohl Felsen und Steine zu feinem Gestein zermahlen. Hinzu kommt dann noch Wind und Wasser, welches das zerkleinerte Gestein in feine Staubkörner zerbröselte.
Es gibt Sorten von Heilerde, die schwarz, grün oder rot sind. Im Regelfall ist sie allerdings braun.
Während Mineral- und Tonerden grün, gelb, rot und rosa sein können. Die Farbe ist abhängig von der mineralischen Zusammensetzung:
- Grün: verschiedene Kupferverbindungen in der Erde (französischer Grünlehm ist ausschließlich für äußere Anwendungen geeignet)
- Rot, gelb und rosa: unterschiedlichen Gehalt an Eisenoxid
- Lavaerde: hoher Kieselsäure Gehalt
- Kaolin: eisenfrei und besteht zum Großteil aus Kaolinit
- Bentonit: besteht aus verschiedenen Tonmineralien und hat besonders hohen Anteil an Montmorillonit
In der Tierwelt können wir beobachten, dass Tiere, die aus der Pfütze trinken, davor instinktiv die Pfütze umrühren, sodass auch der "Dreck" mitgetrunken wird. Dabei ist allerdings wichtig, welche Erde sie und wir essen. Die meisten Böden sind ausgelaugt durch monokulturelle Forstwirtschaft und industriellen Anbau. Doch in Walderde mit einer Vielfalt an Pilzen, Kräutern und Tieren kann es noch naturnah sein, sodass diese Böden auch reich an Mineralstoffen sind, welche die Nahrung verträglicher macht und die Säuren und Gifte im Verdauungstrakt neutralisieren.
Auch konnte ich unlängst beobachten, wie Hunde und Katzen, die von Menschen gehalten werden, desöfteren Dreck essen, wie auch abgestorbene Baumrinde. Diese leiden höchstwahrscheinlich auch an einen Mineralmangel, der durch die Nahrungsprodukte aus dem Supermarkt nicht gedeckt werden.
(Indem das Reh in die Pfütze tritt, wirbelt es auch ein wenig das Wasser mit der Erde auf)
Mythologie/Geschichte
Heilerde ist eine uralte Methode um verschiedenste Krankheiten entgegenzuwirken, dabei ist den wenigsten bekannt, dass Heilerde einen festen Platz in der Naturheilkunde hat. Sie wurde bereits in der Antike eingesetzt. Auch die alten Ägypter nutzten Nilschlamm für unterschiedliche Anwendungen. Die Römer und Griechen kannten ebenfalls die Wirkung bestimmter Erden.
Dabei ist eine der Hauptanwendungsgebiete Hautinfektion. Es gibt auch einige Badehäuser in anderen Ländern, wo du in Schlamm baden kannst. Auch ist bekannt, dass es ein wirksames Mittel bei der Pest war.
Hippokrates, Hildegard von Bingen und Pfarrer Kneipp setzten die Heilerde ein. Auch Dioskurides schätzte die Wirkung der Heilerde.
Inhaltsstoffe
- Aluminium (ist in der Erde oxidiert und kann in dieser Form vom Körper nicht aufgenommen werden)
- Carbonatsalze (bindet Säure und neutralisiert es)
- Calcium
- Chrom (Spurenelement)
- Dolomit
- Eisenoxid
- Eisen
- Fluor
- Feldspat (ein Silikat-Mineral; Silikat ist eine Zusammensetzung aus Sauerstoff und Silizium)
- Glimmer
- Kalium
- Kalzium
- Kalziumsalze
- Kalkspat (Calcit)
- Kieselsäure
- Kupfer (Spurenelement)
- Montmorillonit
- Magnesiumsalze
- Mangan
- Natrium
- Natriumsalze
- Quarzstaub
- Quarz
- Strontium (Spurenelement)
- Sauerstoffmoleküle
- Silizium
- Selen
- Vanadium (Spurenelement)
- Zirkonium (Spurenelement)
- Zink
Die Wirkstoffe können je nach geografischen Ursprung und der Bodenbeschaffenheit vor Ort variieren.
Wirkungen
- antibakteriell
- cholesterinbindend (also Schilddrüsenprobleme)
- entzündungshemmend
- entgiftend
- schmerzstillend
saugt Bakterien und Säure auf
äußerlich:
- absorbierend und adsorbierend -> bindet Stoffe an ihre Oberfläche oder nimmt sie in ihrer feinen Struktur auf und gibt gleichzeitig Stoffe ab
- antibakteriell
- antiseptisch
- austrocknend
- abschwellend
- beruhigend
- durchblutungsfördernd
- desodorierend
- entzündungshemmend
- entsäuernd
- entschuppend
- geweberegenerierend
- juckreizstillend
- kühlend
- reingend
- schmerzlindernd
Anwendungsgebiete
Äußerlich angewendet:
- Abszesse
- Allergien
- Allergische Hautausschläge
- Akne, entzündete Pickel
- Arthrose
- Bartflechte (Hautpilzerkrankung bei Männern)
- Cellulite
- chronische Entzündungen an der Wirbelsäule
- Ekzeme
- eiternde Wunden
- Entgiftung
- fettige Haare
- Gelenksentzündungen
- Gicht
- Gelenkserkrankungen
- Hautentzündungen, Hauterkrankungen
- Hexenschuss
- Insektenstiche
- Migräne (unter Zusatz von ätherischen Ölen wie Minze)
- Muskelbeschwerden, Muskelverspannungen
- Mund- Rachenentzündung (Gurgeln mit Heilerde und Wasser)
- Neurodermitis
- Nagelbetterkrankungen
- Oberflächliche Venenentzündung
- Prellungen
- Quetschungen
- Rheuma, rheumatische Erkrankungen
- Schuppenflechte
- Sonnenbrand
- Sportverletzungen, z.B. Prellungen, Verstauchungen, Quetschungen
- Sehnenscheidenentzündungen
- Sportverletzungen
- Schleimbeutelentzündungen
- unreine Haut
Kalte Umschläge mit Heilerde:
- entzündungshemmend
- stoffwechseldämpfend
- zusammenziehend auf Gefäße
Warme Umschläge mit Heilerde:
- durchblutungsfördernd
- muskelentspannend
Allerdings kann bei trockener Haut die Heilerde die Haut weiter austrocknen, was kontraproduktiv ist. Bei fettiger Haut ist Heilerde hilfreich die Fette zu binden.
Innerlich angewendet:
- Aufstoßen
- Blähungen
- Cellulite
- Durchfall
- Darmsanierung
- Entschlackung
- Entgiftung
- Gastritis
- Histaminintoleranz
- Magendruck
- Neurodermitis
- Reizdarm
- Reizmagen
- Schuppenflechte (Psoriasis)
- Schimmelpilzgifte
- Schadstoffbelastung
- Sodbrennen
- Völlegefühl
- Verdauungsprobleme
Es ist nicht sinnvoll Heilerde anzuwenden, wenn man eh schon an Verstopfungen leidet, da die Heilerde das Wasser bindet und somit es zu noch mehr Verstopfung führen kann. Sie hilft sehr bei Durchfall. So oder so soll man genug Wasser trinken, wenn man Heilerde innerlich anwendet, da sie sonst im Magen verbleibt und nicht mit den von ihr gebundenen Säuren ausgeschieden wird.
Anwendungsbeispiele
- Kosmetik, Peeling, Pflegemaske, Gesichtsmaske
- Bäder, z.B. für die Füße, Ganzkörper
- Wickel
- Auflage
- Duschmittel
- Haarmasken oder Haarspülung
- Körperpuder
- als Zahnpasta
- innerlich: Kapseln, Pulver, Granulat
- Gurgeln z.B. bei Mundgeruch, Angina und Halsentzündung
Wenn man die Heilerde als Pulver einnehmen will, dann sollte man es mit Wasser vermischen.
Der Geschmack ist leicht erdig.
Wo kaufen?
Bisher habe ich nur in Kenntnis genommen, dass es irrelevant ist, welche Heilerde man wo kauft, da es überall das selbe sei. Somit seien "qualifiziertere" Heilerde lediglich Marketingprodukte um mehr Geld zu verdienen. Dennoch gibt es durchaus Unterschiede an Inhaltsstoffen in der Heilerde abhängig vom geografischen Ursprung.
Zusatzstoffe sind nie enthalten.
In Apotheken, Reformhäusern und Drogerien erhältlich.
Andere Bezeichnungen sind Mineralerde und Tonerde, doch bei diesen kann man sich der Struktur und Inhaltsstoffe nicht ganz sicher sein.
Nebenwirkungen?
gilt als gut verträglich.
Bei Fieber und einer geschwächten Nierenfunktion ist die Einnahme von Heilerde nicht ratsam.
Auch bei Krampfadern sollte man Heilerde nicht auf die entsprechenden Stellen schmieren.
Menschen mit transplantierten Organen sollen Heilerde gar nicht anwenden.
Schwangere und Stillende sollten es angeblich nur äußerlich anwenden. Doch ich las auch in Hebammengruppen, dass Heilerde als sehr verträglich während der Schwangerschaft und Stillzeit gilt. Ich denke dabei ist die Dosis wichtig.
Wechselwirkungen mit Medikamenten ist demzufolge möglich, da die Medikamente sich im Darm "lösen" und dann in den Blutkreislauf aufgenommen werden. Wenn man also Medikamente nimmt, sollte man sich mindestens 2 Stunden Zeit lassen bis man Heilerde nutzt, da es sonst die Wirkung des Medikaments aufhebt, indem die Heilerde das Medikament in seine Struktur aufnimmt.
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